Nach 0:6-Klatsche gegen Gladbach: Wo es beim TSV 1860 vor dem Saisonstart noch hapert

Rottach-Egern/München - Es war die erste Niederlage in der Sommervorbereitung, dafür aber eine mit Ansage! Nach sechs ungeschlagenen Testspielen kassierte der TSV 1860 am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach eine 0:6-Klatsche.
Eine Lehrstunde für die Löwen-Elf und ein Weckruf zwei Wochen vor dem Liga-Start am 23. Juli (14 Uhr) gegen Dynamo Dresden. Auch wenn der Gegner zwei Klassen höher spielt: "0:6 ist hart, sechs Gegentore ist eine Menge", gestand Sechzig-Trainer Michael Köllner nach der Partie.
1860 in der Offensive nicht effizient
Vor allem in der zuletzt so treffsicheren Offensive stockte es. So hatte die zweitbeste Angriffsreihe der vergangenen Drittliga-Saison zwar "viele Torchancen", jedoch seien die Löwen "einfach nicht kaltschnäuzig genug" gewesen, erklärte der Löwen-Coach. Die Sechzger ließen unter anderem in Form von Erik Tallig, Jepser Verlaat und Fynn Lakenmacher gute Chancen in der ersten Halbzeit ungenutzt.
Entweder war ein Abwehrbein der Gladbacher dazwischen oder der Abschluss war zu unpräzise. Auch Marcel Bär, der ein gutes Spiel zeigte, war in Durchgang zwei trotz einiger Möglichkeiten kein Tor gegönnt. Kurz und knapp: Die Löwen waren im Angriff einfach nicht effizient genug.
Zu große Lücken in der Defensive der Löwen
Auch in der Defensive zeigte Gladbach dem Drittligisten die Grenzen auf. "Auf der anderen Seite sieht man, dass du keine Minute locker lassen darfst", sagte Köllner. "Das ist uns in der ersten Halbzeit passiert, wo es dann gescheppert hat. Und in der zweiten Halbzeit war es ähnlich." Die erste halbe Stunde hielten die Löwen noch gut dagegen, dann offenbarte Sechzigs Defensive Schwächen.
Köllners Team habe "leider bei der einen oder anderen Situation nicht konsequent genug mit der letzten Überzeugung verteidigt". Die Räume vor dem eigenen Tor waren zu groß, für die sechs Treffer haben die Fohlen "nicht viele Chancen gebraucht". Zwar wisse die Mannschaft auch, "dass wir das in der einen oder anderen Situation besser machen können", aber Vorbereitungsspiele seien auch dafür da, Schwächen aufzuzeigen, nimmt der Übungsleiter sein Team in Schutz.
Letzter Test gegen Newcastle am Freitag
So hakte es gegen den Bundesligisten auch am Zusammenspiel, die Bewegungsabläufe der neuen Teamkollegen sind noch nicht komplett verinnerlicht. Das neue Löwen-Rudel muss sich erst einspielen, auch gegen die Fohlen wurde wieder kräftig durchgetauscht, eine Stammelf hat sich bisher noch nicht wirklich herauskristallisiert.
"Wir haben die Spiele zuvor nicht überbewertet und werden es auch mit diesem nicht tun. Wir werden die kommende Woche nochmals Gast geben und dann nach dem Newcastle-Spiel das Tempo rausnehmen", so Köllner. Der Test gegen den Premier-League-Klub (15. Juli, 14 Uhr im AZ-Liveticker) ist das letzte Vorbereitungsspiel vor dem Liga-Auftakt. Dann können vielleicht auch schon erste Rückschlüsse auf Sechzigs Anfangsformation gegen Dresden gezogen werden.