„Moritz hat immer alles für 1860 gegeben“

Moritz Leitners Berater Berthold Nickl über den Wechsel des 18-Jährigen nach Augsburg und die Vorwürfe von 1860-Sportdirektor Miki Stevic.
AZ: Herr Nickl, 1860-Sportdirektor Miki Stevic erzählt, Sie hätten sich über die Entwicklung von Moritz Leitner bei 1860 beschwert.
BERTHOLD NICKL: Das ist nicht richtig. Ob ein Spieler spielt oder nicht, entscheidet der Trainer.
Seit der Wechsel zu Dortmund feststand, hat Leitner nicht mehr oft gespielt.
Leistungsschwankungen sind bei jungen Spielern nichts Ungewöhnliches. Einen Zusammenhang zwischen Moritz’ Einsatzzeiten und dem Transfer nach Dortmund kann und will ich nicht herstellen.
Sie klingen verbittert.
Keineswegs. Moritz hat sich in den zurückliegenden 13 Jahren bei 1860 hervorragend entwickeln können. Nun stellte sich in den letzten Wochen die Frage, wie der nächste Schritt in seiner Entwicklung aussehen kann. Der FC Augsburg hat Moritz und auch Borussia Dortmund davon überzeugt, dass dies der richtige Schritt ist. Sie haben ihm eine sportliche Entwicklung aufgezeigt, die überzeugend war.
Die Löwen, speziell die Fans, sind sehr enttäuscht.
Gut, mit der Unterschrift vom Moritz beim FCA gehen jetzt 13 ½ Jahre Sechzig zu Ende. Natürlich geht man da mit einem weinenden Auge. Letztlich ist es einfach nur ein etwas vorgezogener Abschied. Es ging zuletzt nur noch um den Zeitpunkt des Abschieds.
Nach so einer langen Zeit so fluchtartig zum Erzrivalen zu wechseln, das wird der 1860-Fan nicht verstehen.
Moritz hat sich das nicht ausgesucht. Sportlich ist es doch eine wahnsinnige Herausforderung, als junger Spieler von einem Klub geholt zu werden, der aufsteigen will. Moritz hat immer alles für die Löwen gegeben.
Interview: Reinhard Franke