Mölders, Lex und Co: Hungrige Alpha-Löwen bei Sechzig
München - Was für ein traumhafter Auftakt der Löwen: Beim Drittliga-Start des TSV 1860 beim SV Meppen am Samstag durften Cheftrainer Michael Köllner und Co. gleich drei Mal jubeln.
Beim 3:1 (1:0) gegen das Team von Vize-Weltmeister Torsten Frings ließen die Sechzger dem Gegner keine Chance.
Michael Köllner: "Eine richtig gute erste Halbzeit"
"Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt, sehr stabil und dominant", Freude sich Köllner über furios aufspielende Giesinger in der Meppener Hänsch-Arena. Der 50-Jährige hatte aber auch Kritik parat, was auch das neue Selbstverständnis des - sagen wir, ambitionierten Aufstiegs-Insgeheim-Favoriten - widerspiegelt: "Wir müssen manche Dinge besser erledigen, müssen mit 2:0 oder 3:0 in die Kabine gehen."
Köllners Fazit: "Vom Kopf her sind wir weiter als mit den Füßen. Wir hatten die Mannschaft gut vorbereitet, sie ist weiter an unserem Spielansatz drangeblieben."
Hasan Ismaik: "Fantastischer Sieg!"
Investor Hasan Ismaik ließ seiner Sieger-Stimmung per Facebook freien Lauf: "Liebe Löwen, Ihr habt mich und viele, viele Fans mit diesem fantastischen Sieg in Meppen sehr glücklich gemacht. Vielen Dank, wie sensationell Ihr den TSV 1860 vertreten habt." Der Auftakt-Dreier sei "großartig" und mache "uns allen Lust auf die nächsten Wochen!"
Interessant: Bei Sechzigs gestriger Online-Mitgliederversammlung (ohne Wahlen und Entlastungen) erklärte Präsident Robert Reisinger neben dem ab 2022 geplanten Bau einer Turnhalle auf dem jetzigen Parkplatz, dass es - wohl genau in den von Ismaik beschriebenen Wochen - endlich zu einem Gesellschafter-Gipfeltreffen kommen soll.
TSV jetzt Drittliga-Spitzenreiter
Damit zurück zum Sport: Dass sich der TSV sogar über Nacht Drittliga-Spitzenreiter nennen durfte, lag auch an den drei Torschützen.
Das sind die Alpha-Löwen
Die AZ zeigt, welchen Anteil die hungrigen Alpha-Löwen am Traumstart hatten.
Stefan Lex: Der Sturm-Flitzer ist seit der laufenden Saison nicht nur drittältester Löwe (30), er ist von Köllner zum Vize-Kapitän ernannt worden. In Spielminute drei schon fasste sich Lex ein Herz - und schoss die Sechzger mit einem harten und platzierten Schuss aus der zweiten Reihe in Front. Auch wenn dem Ex-Bundesligaspieler in der Folge nicht alles gelang: Seine Spielideen, sein Tempo und seine Routine könnten für das Angriffsspiel der Sechzger wichtiger kaum sein.
Quirin Moll: Manchmal schreibt der Fußball ganz besondere Geschichten. Der 29-jährige Dachauer stand nach seiner über einjährigen Auszeit aufgrund eines Kreuzbandrisses schon vor dem ersten Spiel im Fokus, da er in die Innenverteidigung versetzt wurde. In Meppen sollte Moll dann zuerst das Luftduell gegen Torschütze Dejan Bozic verlieren, um vor dem Meppener Ausgleichstreffer noch ein zweites Mal zu spät zu kommen (51.). "Ich bin nicht unruhig geworden", zeigte sich Köllner voller Vertrauen in seine Recken. Und Molls Reaktion? Der einstige Zweitligaspieler erzielte auf der Gegenseite mit Glück und Geschick die neuerliche Führung (55.). "Es war wichtig, dass wir postwendend das 2:1 durch einen abgefälschten Freistoß machen", sagte Köllner. Allein der Torjubel des lange geplagten Löwens ließ erahnen, wie wichtig dieser Moll-Moment war, der ihn zum Matchwinner machte.
Sascha Mölders: Der Titel "Mann des Spiels" kann nur an den Alpha-Löwen unter den Alpha-Löwen gehen: Das 1:0 von Lex mustergültig per Ablage vorbereitet, den Deckel zum 3:1 selbst drauf gemacht (92.). Anführer Mölders jagt schon wieder seiner Statistik des Vorjahres (je 15 Tore und Assists) hinterher, fuhr seine ersten beiden Scorerpunkte ein. "Es ist ein guter Start gelungen", sagte Mölders, der auf die beiden verpatzten Auftaktspiele der Vorjahre gegen den 1. FC Kaiserslautern (0:1) und Preußen Münster (1:1) verwies und sich für Sechzigs Heimpremiere am kommenden Samstag (14 Uhr) angriffslustig zeigte: "Jetzt spielen wir zu Hause gegen Magdeburg und wollen auch drei Punkte holen."