Mölders: "Genau so einen Typ brauchen wir Löwen!"
München - „Das ist einer, der dem Gegner im Strafraum ein bisschen Angst einflößen würde“, sagt Peter Grosser zur AZ. Der Meisterlöwe hatte als torgefährlicher Spielmacher in den 60er-Jahren bei seinen Kontrahenten für Angst und Schrecken gesorgt und weiß, dass es dem TSV 1860 genau daran fehlt. Jetzt soll einer Abhilfe schaffen: Sascha Mölders. Laut Grosser wäre er genau die richtige Wahl.
Der 30-jährige Stürmer des FC Augsburg ist schon länger bei den Löwen im Gespräch, nun könnte alles ganz schnell gehen: Wie die „Bild“ berichtet, soll eine Ausleihe des Torjägers (Vertrag noch bis 2017) kurz vor dem Abschluss stehen. Der Angreifer soll vorerst bis zum Saisonende unter Vertrag genommen werden.
Mölders’ Mission: Die Löwen vor dem Abstieg retten. „So ein Erstligastürmer würde uns im Abstiegskampf mit Sicherheit gut stehen“, sagt Grosser.
Grosser: Sechzig braucht einen Typen wie Mölders
Trainer Benno Möhlmann und Sportchef Oliver Kreuzer hatten zuletzt mehrfach bekundet, gestandene Spieler und echte Typen verpflichten zu wollen.
Für Grosser ist Mölders die Idealbesetzung: „Genau so einen Typen brauchen wir.“ Beim Tabellen-Vorletzten der Zweiten Liga, der sich derzeit von einer katastrophalen Hinrunde erholt, hatte es zuletzt nicht nur an Typen gefehlt, sondern an allen Ecken und Enden. Mit 14 Punkten nur zwei Zähler Vorsprung auf Schlusslicht MSV Duisburg, dazu nur mickrige 15 Tore auf dem Konto – das ist gemeinsam mit den Zebras und Fortuna Düsseldorf der schlechteste Wert der Liga.
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Der kantige Mölders soll mit seiner Wucht und 1,87 Metern Körpergröße Abhilfe schaffen. „Er ist groß, bullig und würde für mehr Durchschlagskraft sorgen. Alleine von seiner Vergangenheit wäre Mölders für Sechzig mit Sicherheit eine Verstärkung“, glaubt Grosser. Besagte Vergangenheit las sich zuletzt allerdings nicht gerade wie eine Erfolgsgeschichte.
Erste Bundesliga-Pleite von Pep Guardiola geht auf die Kappe von Sascha Mölders
Mölders war bei den Augsburgern nur noch Bankdrücker, wurde vor der Saison nicht einmal für die Europa League nominiert. In der laufenden Liga-Saison kam er nur auf vier Kurzeinsätze und 25 Minuten Spielzeit, in der ersten Runde des DFB-Pokals stellte er sein Können gegen den SV Elversberg beim 3:1 nach Verlängerung aber unter Beweis: Mölders kam beim Stande von 1:1 und schoss den FCA mit einem Treffer und einem Assist weiter.
Was allen Löwen-Fans allerdings noch besser gefallen dürfte: Die erste Bundesliga-Pleite von Bayern-Trainer Pep Guardiola geht auf seine Kappe. Der Torjäger hatte im April 2014 den goldenen Treffer zum 1:0-Sieg des FCA gegen den großen FC Bayern erzielt – wohl sein schönstes von 20 Erfolgserlebnissen in 92 Spielen für Augsburg.
Bei den Löwen würde es schon genügen, wenn er seine Tore gegen Vereine wie Sandhausen, Bielefeld und Duisburg schießt, um die Klasse zu halten. Und danach gar länger zu bleiben, wenn er sich schon den Löwen auf die Brust tätowieren lässt (wie er es mit all seinen Vereinen zu tun pflegt)? Mölders wäre von seinen Anlagen her auch dazu in der Lage, einen Abgang von Stammstürmer Rubin Okotie, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, zu kompensieren.
Solche Gedankenspiele sind für Grosser aber Zukunftsmusik: „Alles sekundär. Das allererste Ziel? Abstieg verhindern!“ Seine Hoffnung, sollte Mölders tatsächlich kommen: „Es wäre auch ein Signal für den ein oder anderen, wenn mal ein erster Spieler verpflichtet werden könnte.“ Und angesichts der Investoren-Posse um Hasan Ismaik mal eine positive Schlagzeile.