Möhlmann: "Wir lassen drei Teams hinter uns"
Estepona - „Freies Spiel, ohne Abseits – auf geht’s!“ rief Trainer Benno Möhlmann am Dienstagvormittag über den Trainingsplatz an der Costa del Sol, der in den vergangenen acht Tagen die zweite Heimat der Löwen geworden war.
Und so spielten, kämpften und lachten die Spieler ein letztes Mal in Estepona. Auch Co-Trainer und Ex-Spieler Collin Benjamin zog sich ein gelbes Leibchen über und ließ Keeper Vitus Eicher über die Klinge springen – behutsam und mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Nach der launigen Einheit ging‘s zurück in die deutsche Kälte, abends landete der 1860-Tross in der Heimat. In Andalusien hatte man gut lachen, denn zwei nicht unwesentliche Dinge sind dort geschehen: Durch das 1:1 gegen Topklub Dynamo Kiew sind die Löwen weiter ungeschlagen in der Winter-Vorbereitung.
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„Das war ordentlich. Wir haben in der Defensive kompakt und gut gegen den Ball gearbeitet. Offensiv ist noch einiges zu verbessern“, sagte Möhlmann, dessen Fazit gegen die Ukrainer fließend in ein generelles Urteil über das Trainingslager überging.
„Die Dinge, die wir uns vorgenommen haben, sind gut umgesetzt worden. Wir haben Spielformen absolviert, Kraft- und Laufeinheiten gehabt und konnten in den beiden Spielen (neben Kiew 2:1 gegen Pandurii, d. Red.) testen“, zeigte er sich zufrieden, „aber es war nicht das härteste Trainingslager, das ich je erlebt habe. Das war bei Rudi Faßnacht, damals bei Preußen Münster – als Spieler“, scherzte er.
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Sportchef Oliver Kreuzer fügt an: „Das gute Gefühl ist wieder da.“ Für den in der Hinrunde verletzungsgeplagten Zweitliga-Vorletzten sei laut Möhlmann auch entscheidend: „Wir haben alle Spieler gesund.“
Rubin Okoties rästelhafte Bauchverletzung, mittlerweile ebenso vergessen wie seine Auseinandersetzung mit Möhlmann. Gary Kagelmacher mit Schmerzen in der Wade, weshalb er mit Daniel Adlung und Gui Vallori am Abschluss-Tag nur radelte. Vorsichtsmaßnahmen.
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Nur einer, der gar nicht erst mitgereist war, bereitet seinem Trainer Sorgen: „Richard Neudecker wird bis 12. Februar eine Therapie machen. Er hat eine Schambeinentzündung und soll erst wieder belasten, wenn er schmerzfrei ist.“ Heißt: Mindestens mehrere Wochen Pause.
Unklar ist auch, wann die letzten Neuzugänge eintreffen. Möhlmann und Kreuzer erklären unisono, dass sie vor dem Test in Burghausen am Samstag die Kaderplanung gerne abgeschlossen hätten. Ob es klappt, bleibt abzuwarten.
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Der Sportchef ersehne sich bei Fürths Tom Weilandt Vollzug: „Ich hoffe, dass wir Tom Weilandt in dieser Woche noch in München begrüßen können.“ Sollte der Deal klappen, fehlt nur noch ein Sechser. Kreuzer: „Wir sehen dort noch eine Baustelle, es ist aber nicht so einfach: Die wachsen nicht auf den Bäumen im Wind.“ Einige Spieler seien weggebrochen, mit anderen „sind wir in Kontakt.“
Auch zum vorhandenen Personal gibt‘s ein Update: „Moritz Heinrich und Felix Uduokhai werden wieder zur U19 gehen“, erklärt Möhlmann, der den Burghausen-Test nutzen wolle, um Okotie und Neuzugang Sascha Mölders gemeinsame Spielzeit zu verschaffen – denn „ich wünsche ich mir, dass ich sie zusammen spielen lassen kann.“
Im neuen 4-4-2 bleibt nur noch ein offensiver Mittelfeldspieler: Michael Liendl. Daniel Adlung, der weichen muss, „hat bei mir in Fürth angefangen, auf den Flügeln zu spielen. Er ist kein Flitzer, aber er kann das und arbeitet gut nach hinten“, sagt Möhlmann, der solche Qualitäten im Abstiegskampf braucht.
Der Coach stellt klar: „Unser Ziel ist Platz 15.“ Warum das klappt, weiß Kreuzer: „Weil wir drei Teams hinter uns lassen werden.“ Und Möhlmanns Meinung? "Das wollte ich auch sagen."