Mission Aufstieg: Schluss mit der Angst!

MÜNCHEN Sebastian Hertner fehlte am Samstag noch die Zugangsberechtigung zu den Spieler-Parkplätzen am Trainingsgelände an der Grünwalder Straße. Während die anderen neuen Spieler wie Daniel Adlung ihre Autos schon im abgetrennten Bereich abstellen konnten, blieb für Hertners weißen Mittelklasse-Sportwagen mit dem Gelsenkirchener Kennzeichen nur der Besucherparkplatz.
Beim Trainingsauftakt des TSV 1860 klappte also noch nicht alles reibungslos. Denoch soll der 8. Juni 2013 der Startschuss sein für eine erfolgreiche Löwen-Saison. Im zehnten Jahr in der 2. Bundesliga soll endlich Schluss sein mit den verpassten Chancen. Schluss sein mit der tristen Zweitklassigkeit. Der TSV 1860 rüstet sich für den Aufstiegskampf. Dem will Trainer Alexander Schmidt alles unterordnen: „Der ganze Verein ist hungrig auf Erfolg. Ich kann nicht sagen, wir wollen Vierter oder Fünfter werden. Das ist nicht unser Anspruch.”
Die Löwen wollen es allen beweisen.
Die AZ zeigt, wie das gehen soll:
Die Frühstarter: Braungebrannt kamen die meisten Spieler am Samstag zum Trainingsauftakt, den Urlaub gerade hinter sich. Auch wenn dieser nicht allzu lang war. Denn während alle anderen Zweitliga-Profis noch die Gesichter in die Sonne strecken können, ist der TSV 1860 am Samstag als erstes Profiteam in die Vorbereitung gestartet. Dynamo Dresden steigt erst am 20. Juni ein – als letztes Team. Kapitän Benny Lauth sagt: „Wir Freude uns, dass es wieder losgeht.”
Frischer Wind: Fünf Neue hat Alexander Schmidt zum Auftakt begrüßen können. Nach Sebastian Hertner, Yannick Stark, Daniel Adlung und Stephan Hain wurde am Wochenende auch der Transfer von Markus Schwabl perfekt gemacht (siehe auch Artikel unten). So früh wie selten zuvor haben die Löwen damit die Planungen abgeschlossen. Nicht ausgeschlossen ist allerdings, dass noch jemand das Team verlässt. Allen voran Arne Feick, der mit mehreren Vereinen in Kontakt steht. Zudem ist ein Kauf des zuletzt ausgeliehenen Malik Fathi vom 1. FSV Mainz 05 gescheitert. Trotzdem: „Wenn alles so bleibt, steht der Kader”, sagt Schmidt.
Mehr Konkurrenz: Die Neuen sollen vor allem eines garantieren: Dass sich niemand mehr seiner Position sicher sein kann. „Wir wollen den Konkurrenzkampf schüren, haben dafür den Kader überall doppelt besetzt”, sagt Schmidt. Ziel war es, den Kader zu optimieren. Benny Lauth jedenfalls glaubt, dass dieser Versuch gelungen ist: „Da sind gute Jungs dabei. Besonders Yannick Stark ist mir von seinen letzten Auftritten gegen uns noch in bester Erinnerung.”
Kampf der Angst: Seit 2004 versuchen die Löwen nun schon, in die 1. Bundesliga zurückzukehren. Jahr für Jahr ist der TSV 1860 gescheitert. Alexander Schmidt glaubt zu wissen, warum: „Wir hatten ein Mentalitätsproblem. In den entscheidenden Momenten waren wir von Versagensängsten geprägt. Wir waren nicht locker und frei.” Deshalb gilt fortan: Schluss mit der Angst!
Mit den Fans zum Erfolg: „Wir brauchen die Fans, müssen sie wieder auf unsere Seite ziehen. Wir müssen Kredit zurückgewinnen”, sagt Schmidt. Die Krux an der Sache: ohne Erfolg wird das kaum passieren. Jetzt ist Schmidt gefordert.