„Mich stört diese Zufriedenheit“

Ex-Löwen-Trainer Maurer, inzwischen wieder ohne Job, rechnet mit 1860 ab: "Bei den Löwen freut man sich schon über Platz 11."
MÜNCHEN Reiner Maurer ist wieder auf Jobsuche: Der frühere Löwen-Trainer hat in Griechenland seinen Vertrag beim Zweitliga-Aufsteiger AO Kavala aufgelöst. „Der Präsident hat mir zu viel reingeredet“, begründete der 48-Jährige beim Grosser-Gedächtnis-Turnier die Trennung. Dabei war es sportlich gut gelaufen: „Wir standen auf einem Aufstiegsplatz. Ich habe 27 Punkte in 12 Spielen geholt.“
Was bei seinem Ex-Klub, dem TSV 1860, passiert, darüber kann Maurer (er trainierte die Löwen von Dezember 2004 bis Januar 2006) nur schmunzeln. „Ich musste damals als Tabellenvierter gehen, weil nach mir alles besser werden sollte. Es ist aber alles schlechter geworden.“
Dass die Löwen aktuell nur Elfter der Zweiten Liga sind, mag Maurer nicht nachvollziehen: „Die Löwen haben keine schlechtere Qualität als Kaiserslautern, es gibt nur einen Unterschied: Lautern spielt um den Aufstieg, 1860 nicht. Am Ende werden die Löwen wieder Achter oder Neunter. Aber wo ist da, bitte, der Fortschritt? Mich stört diese Zufriedenheit, da freut man sich schon über Platz elf.“
Und dann stichelt Maurer auch gegen seinen Nachfolger: „Die Bender-Zwillinge haben sich die letzten Jahre nicht weiterentwickelt – und wenn es den Fall Göktan nicht gegeben hätte, hätte Timo Gebhart bei Marco Kurz keine Rolle gespielt. Aus dieser Sicht waren die drei Millionen Euro Ablöse aus Stuttgart schnelles Geld.“
Oliver Griss