Meister-Löwen verzichten: "Wir sind zu alt"

Auf der Suche nach einem neuen 1860-Vize muss der designierte Präsident Dieter Schneider Absagen verdauen. "Der Schritt kommt 15 Jahre zu spät", sagt Manfred Wagner.
von  Abendzeitung
Meisterlöwe Fredi Heiß will nicht 1860-Vizepräsident werden. Auch Manni Wagner hat schon abgesagt.
Meisterlöwe Fredi Heiß will nicht 1860-Vizepräsident werden. Auch Manni Wagner hat schon abgesagt. © privat

Auf der Suche nach einem neuen 1860-Vize muss der designierte Präsident Dieter Schneider Absagen verdauen. "Der Schritt kommt 15 Jahre zu spät", sagt Manfred Wagner.

MÜNCHEN Dass die Suche nicht einfach werden würde, war Dieter Schneider von vornherein klar. Wie schwer es dem kommenden Löwen-Präsidenten tatsächlich fällt, seinen eigenen Nachfolger als Vize aufzutreiben, wollte er zwar am Mittwoch nicht verraten („Ich gebe generell keine Wasserstandsmeldungen ab“), doch die ersten Absagen musste er derweil schon verdauen. Weil der 63-Jährige gerne ehemalige Löwen, die sich um den Verein verdient gemacht haben, einbinden möchte, rief er die Meisterlöwen von 1966 an. Doch nachdem ihm schon am Montag Fredi Heiß absagte, verzichtet nun auch noch Manfred Wagner, der die Termine der Traditionslöwen koordiniert.

„Dass er uns gerne ins Boot holen würde, ist genau der richtige Weg. Aber wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, dass wir zu alt sind. Der Schritt kommt 15 Jahre zu spät“, sagte Wagner (72) der AZ. „Außerdem bin ich nicht in der Lage, so viel Freizeit dafür aufzuwenden. Wenn man es macht, muss man dafür auch sehr viel Zeit aufbringen können. Der Zug ist leider abgefahren.“ Dennoch, von der Vorgehensweise des künftigen Löwen-Präsidenten ist auch Wagner äußerst angetan, „was er macht, macht er richtig“, sagt Wagner, „wir haben das Gefühl, dass die Vereinsführung in die richtige Richtung geht.“ Wagner würde zwar seinem einstigen Kollegen Bernd Patzke das Amt zutrauen, ansonsten aber sagt er: „Es wird schwer, einen aus der Meistermannschaft davon zu überzeugen.“ Heiß dazu: „Wir sind alle schon etwas in die Jahre gekommen. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es einer aus der 94er-Aufstiegsmannschaft machen könnte.“ Ein möglicher Kandidat: Der einstige Publikumsliebling Thomas Miller.

Auch, wenn Wagner und Heiß dem künftigen Präsidenten absagen mussten, wahrscheinlich werden ihre Meinungen bald wieder mehr Gewicht beim TSV finden. Wagner schlug Schneider und Geschäftsführer Robert Schäfer regelmäßige Treffen mit den Alt-Löwen vor. „Von einem solchen Erfahrungsaustausch waren die beiden sehr angetan“, so Wagner.

Marco Plein

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