Mayrhofer: "Nicht sicher, ob alles wasserdicht ist"
Gerhard Mayrhofer hat sich im "Blickpunkt Sport" gestellt. Was er über die bevorstehende Delegiertenversammlung sagte, lässt tief blicken.
München - Das Sportliche war schnell abgehandelt, als der vom BR als "Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender" des TSV 1860 bezeichnete Mayrhofer auf dem Stuhl Platz genommen hatte. "Das tut sehr weh", sagte er zum enttäuschenden Auftritt der Löwen gegen den FSV Frankfurt (0:2).
Dann ging es um den Verein, die Kirmaier-Affäre und die anstehende Wahl Mayrhofers zum Präsidenten. Ob nach all den juristischen Wirrungen der letzten Monate denn das Vorgehen des Vereins mit der Delegiertenversammlung am 2. Dezember nun rechtlich wasserdicht sei, wollte Moderator Tom Meiler wissen. Die Antwort ließ wohl nicht wenige Löwen-Fans mit dem Kopf schütteln: "Das würde ich mir nicht trauen zu sagen. Es kann durchaus sein, dass es wieder irgendwo eine Problematik gibt. Da kann man nie wirklich sicher sein."
Lesen Sie auch: Die Stimmen zur 0:2-Pleite gegen Frankfurt
Wie bitte? Seit Monaten streiten der Verein und Mayrhofer gegen Helmut Kirmaier, dessen Anwalt Heinz Veauthier und namenlos im Hintergrund agierende Möchtegern-Präsidenten. Und auch jetzt soll nicht sicher sein, dass die bevorstehende Delegiertenversammlung rechtlich nicht mehr zu kippen ist?
Mit dieser Aussage dürfte Mayrhofer neuen Klagen Tür und Tor geöffnet haben. Kirmaier-Vertreter Veauthier hatte in der AZ bereits erklärt, dass alle Beschlüsse der Versammlung anfechtbar seien. Nun bestätigte auch Mayrhofer, gehörige Zweifel an der Entscheidungsgewalt des Gremiums zu haben.
Lesen Sie auch: Das sagt Veauthier zur Delegiertenversammlung
Damit bestätigte der 52-Jährige unwillentlich seine eigene Aussage, wonach das Schmierentheater bei den Löwen "ein Stück aus Absurdistan" sei. Mayrhofer bezog sich zwar darauf, dass "niemand genau weiß, was der Kläger wirklich will". Doch er scheint offenbar selbst nicht so genau zu wissen, ob das, was der Klub am 2. Dezember vor hat, wirklich rechtens sein wird.
Mayrhofer wollte im "Blickpunkt Sport" Wahlkampf betreiben und Punkte sammeln für seinen Weg und den Weg, den er mit dem Verein einschlagen will. Tatsächlich stellte er schon jetzt alle Beschlüsse der Versammlung wieder in Frage, noch bevor die Delegierten überhaupt irgendetwas entschieden haben. Damit dürfte klar sein, dass die Delegiertenversammlung nur der Anfang neuer Rechtsstreitigkeiten sein wird.
- Themen:
- FSV Frankfurt
- TSV 1860 München