Maurers Problemzonen
München - Reiner Maurer hat sich die ersten Wochen der neuen Saison anders vorgestellt: ruhiger, entspannter, sorgloser. Zwar sind erst drei Pflichtspiele rum und zwei davon haben die Löwen auch gewonnen, weshalb er von einer „ordentlichen Bilanz” spricht. Dennoch muss Maurer sich schon frühzeitig mit Problemen herumschlagen, die er gerne vermieden hätte. „Wir wussten, dass wir dünn besetzt sind und deswegen Sorgen bekommen könnten. Dass wir so schnell davon erwischt werden, war nicht zu erwarten.”
Nach sechs eigenen Toren – aber auch sechs Gegentreffern – macht dem 51-Jährigen vor allem die Abwehr zu schaffen; ständig muss er dort umbauen. Die AZ zeigt Maurers Mängelliste, die schon nach drei Saisonwochen so groß ist, dass er sagt: „Der Start hätte etwas glatter verlaufen können.”
Das Malura/Rukavina-Problem:
Der Serbe erklärte: „Ich weiß langsam nicht mehr, was ich denken und was ich meiner Frau sagen soll. Ich führe ständig Gespräche mit Managern, ein konkretes Angebot ist nicht da. Das Gefühl wird immer merkwürdiger, da ich mit einem Bein hier und mit einem Bein weg bin.” Über sein Debüt sagte er: „Für meinen Kopf war es wichtig, mal wieder gespielt zu haben. Das zeigt, dass ich irgendwie doch noch dazugehöre.”
Diese Woche steht ein Gespräch mit Sportchef Florian Hinterberger darüber an, ob man nun doch versuchen will, eine gemeinsame Zukunft zu finden.
Mangelnde Konstanz: Weil in Stefan Buck und Necat Aygün
Die defensive Unsicherheit strahlt zudem nach vorne aus. Kapitän Benny Lauth sagt: „Wir haben drei Mal gespielt und drei Mal nicht geglänzt. Wir müssen uns mit den neuen Leuten noch finden.”
Fehlende Alternativen: Dort, wo der Schuh drückt, hat Maurer keine adäquaten Ersatzspieler. Einzig auf den Flügeln und im Sturm drängen sich Sandro Kaiser, Daniel Bierofka und Manuel Schäffler auf. Für Maurer ist Bierofka die „erste Alternative” in der Zentrale. Möglich, dass der Routinier am Samstag in Cottbus auf ungewohnter Position aufläuft.
Langsame Anpassung: Alle sechs Gegentore haben die Löwen vor der Pause kassiert. „Wir sind jedes Mal viel zu pomadig ins Spiel gegangen”, bemängelt Maurer. „Die Gegentore haben wir dem Gegner serviert.” Sogar Angreifer Kevin Volland sagt: „Wir sollten mal nicht mehr die erste Halbzeit verpennen.”
Der einzige Trost? Die Moral! „Immerhin haben wir das Pokalspiel gedreht”, sagt Benny Lauth, „das zeigt, dass die Einstellung stimmt.”