Maurers neue Achse

Nach drei Siegen in vier Spiele glauben die Löwen wieder an sich – und der Trainer kann sich bei drei Spielern bedanken: Necat Aygün, Stefan Aigner und Djordje Rakic.
von  Marco Plein
Dank ihnen läuft’s bei den Löwen (v. l.): Necat Aygün, Stefan Aigner und Djordje Rakic, der mit Antonio Rukavina jubelt.
Dank ihnen läuft’s bei den Löwen (v. l.): Necat Aygün, Stefan Aigner und Djordje Rakic, der mit Antonio Rukavina jubelt. © Fishing 4

Nach drei Siegen in vier Spiele glauben die Löwen wieder an sich – und der Trainer kann sich besonders bei drei Spielern bedanken: Necat Aygün, Stefan Aigner und Djordje Rakic.

 

Positiv denken – das geht tatsächlich wieder beim TSV 1860. Das 2:1 am Samstag gegen Eintracht Frankfurt war der dritte Sieg in den letzten vier Spielen – sollten sich die Löwen weiter so entschlossen präsentieren, könnten sie ein ähnliches Hochgefühl entfachen wie jenes, das sie in den ersten Saisonwochen getragen hatte.

Zu Beginn der Runde war es die fulminante Offensive, die für Jubel sorgte. Nun sind vor allem Kampf- und Willensleistungen für die Erfolge verantwortlich – und dabei stechen drei Profis heraus, die zuvor kaum in Erscheinung getreten waren: Rainer Maurers neue Achse.

Bei drei Spielern kann sich der Löwen-Trainer, über dessen Job schon eine öffentliche Debatte begonnen hatte, ganz besonders bedanken. Die AZ beschreibt den Anteil dieses Trios am neuen Löwen-Hoch.

Necat Aygün: Der 31-jährige Innenverteidiger war stinksauer über seine beiden Verletzungen in dieser Saison. Im Sommer erlitt er mehrere Knochenbrüche im Gesicht nach einem schweren Zusammenprall mit einem Gegner in einem Testspiel, und dann, als er im September zurückkehrte, riss er sich ein Band im Knie. Beide Rückschläge brachten den Verteidiger in eine verzwickte Situation. Denn seine Klasse stellt bei den Löwen niemand zur Debatte, nur muss er halt auch spielen, um am Ende der Saison auf einen neuen Vertrag hoffen zu dürfen. Nun aber stand Aygün zwei Mal auf dem Platz, und zwei Mal strahlte er soviel Souveränität, Willen und Sicherheit aus, dass auch seine Nebenmänner von ihm profitierten. „Es ist erstaunlich, wie schnell er uns Stabilität verliehen hat“, sagt Sportchef Florian Hinterberger, Aygün selbst gibt sich bescheiden: „Irgendwie muss ich die verpasste Zeit ja aufholen. Ich brauche noch ein bisschen Fitness, sonst bin ich sehr zufrieden.“

Stefan Aigner: Auch der Vertrag des 24-Jährigen läuft im Sommer aus. Mit ersten Gespräche soll’s bald losgehen. Klar ist: Der offensive Mittelfeldspieler will unbedingt und so schnell wie möglich in die erste Bundesliga, klar ist aber auch: Aigner will am liebsten bei Sechzig bleiben. In den letzten Wochen fand der Blondschopf zwar nicht immer zu seinem Spiel, doch gegen Frankfurt zeigte er sich mit viel Tempo, Dynamik und Kraft wieder von seiner besten Seite – und bewies damit unter den Augen von Investor Hasan Ismaik, weshalb er eine tragende Rolle beim „Projekt 2013“, das bekanntlich im Aufstieg münden soll, spielen könnte. „Kompliment an ihn“, lobte Maurer, und Sportchef Hinterberger ergänzte: „Wenn Stefan mit Dampf spielt, ist er kaum zu bremsen.“

Djordje Rakic: Trainer Maurer wollte nicht genau verraten, was er dem serbischen Stürmer bei dessen Auswechslung am Ende des Spiels gegen Frankfurt gesagt hat, doch es muss ein großes Kompliment gewesen sein. Immer wieder klopfte Maurer dem Stürmer auf die Schultern, sicherlich wird er dem 26-Jährigen für dessen wichtige Tore bei den zwei vergangenen Spielen gedankt haben. Rakic hatte es ja nicht immer leicht bei 1860, im Sommer noch sollte er verkauft werden, in der Folge dauerte es lange, ehe er eine Bewährungschance bekam. Doch nach mehreren guten Spielen ist der bei den Fans äußerst beliebte Serbe dermaßen glücklich, dass er nach dem Spiel nun sogar in der Mixed Zone vor den Reportern Deutsch sprach. „Ich habe immer an meine Chance geglaubt“, sagte er, „ich habe immer weitergekämpft. Jetzt bin ich glücklich. So kann es gerne weiterlaufen.“ Klingt so, als sei Rakic, dessen Abschied nach Ablauf seines Vertrages kommenden Sommer schon so gut wie feststand, einem Verbleib bei 1860 nicht mehr abgeneigt.

 

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