Maurer rotiert: Die Kämpfer kehren zurück
München - Seine besten Spiele habe er immer dann gemacht, wenn er richtig wütend war, hat Löwen-Legende Timo Konietzka einmal gesagt. Dann rannte er wie ein Wilder, dann schoss er Tore, dann blühte er auf. Am Montagabend starb der frühere 1860-Star – die Sechzger spielen darum am Mittwoch (18.30 Uhr, Sky live) in Aue mit Trauerflor. „Damit wollen wir Timo eine Ehre erweisen“, sagte Sechzig-Vizepräsident Franz Maget der AZ.
Die Löwen trauern um einen Meisterlöwen – und weil sie nach dem bitteren Ende ihrer Erfolgsserie nun in Aue mit Wut ins Spiel gehen, wollen sie es Konietzka gleichtun. Maget: „Ich hoffe, wir schenken Timo einen Sieg.“
Dafür aber müssen sich die Löwen gewaltig anstrengen, denn Maurer erwartet nach der Pleite beim FSV Frankfurt ein Spiel, „das wir nur über den Kampf gewinnen können und in dem wir viele Blessuren bekommen werden“.
Weil Maurer aber mit einem Sieg im Erzgebirge und vor dem wichtigen Duell am Samstag gegen Fürth unbedingt wieder auf Platz eins der Rückrundentabelle klettern will, versucht er es mit neuem Personal. Nach der Niederlage vom Wochenende haben die Aufstiegsträume der Sechzger einen Dämpfer erlitten, doch Maurer hat noch Hoffnung, dass frische Kräfte nach den anstrengenden Wochen der Aufholjagd seinen Löwen neues Leben einhauchen.
„Es wird Personalwechsel geben“, kündigt er an und will sich nicht nur auf die Herausnahme des wegen einer Grippe pausierenden Stefan Aigner beschränken. „Alle Spieler, die zuletzt nur auf der Bank saßen, haben berechtigten Anspruch auf die Startelf“, sagte Maurer. In Aue, wo auch Verteidiger Antonio Rukavina ein Spiel erwartet, das „nichts mit Fußball sondern nur was mit Kampf zu tun hat“, sind also blaue Fighter gefragt.
Maurer bestätigt auf AZ-Nachfrage: „In meinen Überlegungen spielt es eine klare Rolle, dass ich Spieler brauche, die ihren Kopf und ihren Fuß hinhalten. Das ist ein wichtiger Baustein, um in Aue erfolgreich zu sein.“ Auch Präsident Dieter Schneider, der gerade auf Mallorca ausspannt, fordert: „In Frankfurt wollten wir es gemütlich spielerisch lösen. Dafür sind wir bestraft worden. Jetzt müssen wir kämpfen.“
Die AZ zeigt, wen die Rotation ins Team spülen könnte.
Guillermo Vallori:
Der Winterzugang wartet auf seinen ersten Einsatz von Beginn an. Der stämmige Spanier
Dominik Stahl:
Die Qualitäten des willensstarken Mittelfeldabräumers kann 1860 im Erzgebirge bestens gebrauchen. Maurer wollte seinen Einsatz nicht bestätigen, sagte aber: „Ich hätte gerne schon früher frisches Blut in die Mannschaft reingebracht. Aber während der Erfolgsserie war die Gefahr zu groß. Jetzt ist die Serie vorbei.“ Daniel Bierofka oder Kai Bülow müssten weichen.
Maximilian Nicu:
Allmählich läuft dem 29-Jährigen die Zeit davon. Wieso? Weil Nicu im Winter als erhoffter Leistungsträger kam und sein Vertrag nur bis Sommer läuft. So langsam muss er Können und Willen nachweisen – eine bessere Chance als in Aue kann es dafür nicht geben