Maurer redet seine Löwen klein
Der 1860-Trainer Reiner Maurer erklärt Düsseldorf zum Favoriten. „Wir haben nichts zu verlieren”
MÜNCHEN Reiner Maurer würde gerne mal auf Pause drücken. Zurückspulen muss er nicht, denn klar, auch dem Löwen-Trainer gefielen die letzten Spiele, alles hohe Siege, bestens. Vorspulen will er auch nicht, denn eine gewisse Vorfreude kann der Allgäuer vor dem Zweitligakracher am Freitagabend (18 Uhr, Sky live) bei Fortuna Düsseldorf nicht leugnen.
Und doch würde er gerne die Zeit anhalten und etwas durchatmen. „Wir müssen jetzt langsam machen”, sagte Maurer am Mittwoch, „klar, auch wir finden die Fakten schön, aber wir müssen jetzt auf dem Boden bleiben und dürfen nicht denken, wir sind jetzt die Größten. Das wäre gefährlich.” Und um seinen Worten Gewicht zu verleihen, befreite er seine Mannschaft vor der Partie bei der Fortuna, die 15 ihrer letzten 16 Heimspiele gewann und dabei beeindruckende 38:5 Tore schoss, bewusst von jeglichem Druck. Und das, obwohl von seiner Mannschaft nach neun Toren in den letzten beiden Spielen und dem Sprung auf Platz zwei nun viel verlangt wird. „Wir haben in Düsseldorf nichts zu verlieren. Und das hat auch nichts mit der Tabelle zu tun, aber wer so heimstark ist, ist automatisch Favorit. Ich wüsste nicht, dass wir 15 der letzten 16 Auswärtsspiele gewonnen haben.”
Auch die Personallage gibt Maurer wenig Grund zum Entspannen – nach den schon länger Verletzten Stefan Buck, Necat Aygün und Collin Benjamin konnten am Mittwoch auch Kai Bülow wegen einer Grippe und Daniel Bierofka aufgrund von Muskelproblemen nicht trainieren. Bülows Einsatz in Düsseldorf ist wohl nicht gefährdet, Bierofkas hingegen schon. Maurer: „Wir bewegen uns personell auf ganz dünnem Eis.”