"Mate hat die falschen Freunde"

Schuhe vergessen, zu viele Partys – immer wieder sorgt 1860-Verteidiger Ghvinianidze für Eklats. Coach Lienen gibt dem Umfeld des Georgiers eine Mitschuld – und droht dem Profi mit Rauswurf. Berlin als letzte Chance?
von  Abendzeitung
Wird er von Trainer Ewald Lienen nochmal aufs Feld geschickt? Oder führt der Weg bald weg vom TSV 1860? Viele Chancen wird Mate Ghvinianidze bei den Löwen nicht mehr bekommen.
Wird er von Trainer Ewald Lienen nochmal aufs Feld geschickt? Oder führt der Weg bald weg vom TSV 1860? Viele Chancen wird Mate Ghvinianidze bei den Löwen nicht mehr bekommen. © sampics/Augenklick

Schuhe vergessen, zu viele Partys – immer wieder sorgt 1860-Verteidiger Ghvinianidze für Eklats. Coach Lienen gibt dem Umfeld des Georgiers eine Mitschuld – und droht dem Profi mit Rauswurf. Berlin als letzte Chance?

MÜNCHEN Inzwischen kann Ewald Lienen darüber sogar schmunzeln – über den Schuh-Eklat, für den Verteidiger Mate Ghvinianidze vor zwei Wochen gesorgt hat. „Ich glaube“, sagt der 1860-Trainer vor dem Spiel am Sonntag bei Union Berlin (13.30 Uhr, Liveticker bei abendzeitung.de), „dass Mate seine Schuhe nicht mehr so schnell vergisst“.

Schließlich ist dem Georgier der Vorfall beim 1:0-Sieg in Oberhausen teuer zu stehen gekommen. Angeblich musste Ghvinianidze 10000 Euro entrichten. „Die Strafe war drastisch“, bestätigt Lienen der AZ, „er hat dafür richtig auf die Fresse bekommen. Sein Konto ist jetzt überzogen, Mate kann jetzt nur noch Einzahlungen machen. Das weiß er.“

Was der Trainer damit meint: Ghvinianidze spielt beim Zweitliga-Neunten auf Bewährung. Noch eine Entgleisung, und dem Nationalspieler droht der Rauswurf.

Lienen macht sich Sorgen um den Georgier. Er hat das Umfeld des Defensivspielers als mögliche Ursache für dessen Disziplinlosigkeiten ausgemacht. Bekannte würden ihn laut eigener Aussage beim Trainer immer wieder animieren, das Münchner Nachtleben auszukosten. „Vielleicht hat Mate die falschen Freunde", vermutet Lienen nun, „wenn es gute Freunde wären, würden sie ihm raten, vor den Spielen daheim zu bleiben. Ein guter Freund redet nicht nach dem Mund, sondern weckt seinen Kumpel auf. So gefährdet Mate seine Karriere."

Im Verein überlegt man, wie man Ghvinianidzes Eskapaden in den Griff bekommt. „Wir machen uns Gedanken darüber“, sagt Lienen, „wie wir ihm helfen können". Möglicherweise könnte auch ein Rundum-Betreuer die Lösung sein, Mates Integration voranzutreiben. „Wir überlegen in alle Richtungen“, sagt der Trainer. Allerdings sei auch ein Verkauf in der Winterpause möglich. „Ich will nur einen funktionierenden Innenverteidiger“, sagt Lienen. Ghvinianidze hat hat oft genug nicht funktioniert – vor allem abseits des Platzes.

In Berlin könnte der Abwehrspieler bei 1860 seine letzte Chance bekommen - falls Torben Hoffmann wegen seines Hexenschusses tatsächlich ausfällt. Oliver Griss

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.