Matchwinner Liendl: "Wir wussten gar nicht, wie wir jubeln sollen"
München - Geht doch, Löwen! Zum ersten Mal seit dem 2:0-Erfolg vor gut drei Monaten holte der TSV 1860 einen Sieg. Damals durch seinen Führungstreffer spielentscheidender Mann: Michael Liendl. Nun beim 3:2 gegen Düsseldorf der Matchwinner: Michael Liendl - und das ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein.
"Ich habe ja schon im Vorfeld gesagt: Das war schon ein besonderes Spiel für mich. Dass es dann am Ende so ausgeht, mit dem Siegestor, ist für mich umso schöner. Aber viel wichtiger für uns alle ist es, dass wir die drei Punkte gemacht haben und dann ist es auch nicht entscheidend, wer die Tore schießt", gab sich Liendl nach dem Spiel hocherfreut, aber selbstlos.
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Der Österreicher hatte beim Führungstreffer durch Kai Bülow durch seinen Eckball einen Assist beigesteuert und scheiterte im zweiten Durchgang mit einem Lattenkopfball, bevor er den Sack zumachte: Vom Elfmeterpunkt blieb Liendl cool und traf zum umjubelten 3:2-Sieg. "Das war sehr schön und sehr, sehr wichtig. Man hat gemerkt, wir wussten gar nicht so recht, wie wir jubeln sollen, weil es schon so lange her ist", gab Liendl im Hinblick auf den letzten Sieg gegen Pauli zu.
Der Schütze des Strafstoßes sei übrigens nicht zur Diskussion gestanden, so Liendl. "Nein, nicht wirklich. Ich habe in der Vorbereitung gegen Burghausen (5:1) auch geschossen und fühle mich als sicherer Elfmeterschütze. Ich habe den ein oder anderen Elfmeter schon geschossen in einer brenzligen Situation, habe mich gut gefühlt und war mir sicher, dass ich ihn mache."
Allerdings musste sich der Spielgestalter, der diesmal im rechten Mittelfeld auflief, sich zuerst der Ablenkungsversuche von Fortuna-Keeper Michael Rensing erwehren. "Rensing hat versucht, mich noch zu irritieren, aber ich bin ihm auf dem Weg gegangen. Das ist nicht ganz so einfach vor dem Elfmeter, er weiß auch, wie ich schieße. Somit wollte er ein bisschen was versuchen", sagte Liendl. Gebracht hat's nix, denn der Österreicher traf souverän von ihm aus gesehen unten rechts in die Maschen, obwohl Rensing den Braten gerochen und sich für dieselbe Ecke hatte.
Nun haben die Löwen aus den beiden letzten Spielen gegen Bochum und Düsseldorf den Sprung auf Relegationsrang 16 geschafft. "Die beiden Heimspiele waren immens wichtig für uns. Wir haben vier Punkte daraus gemacht – alles wunderbar", sagte der 30-Jährige, weiß aber: "Wir sind noch weit weg von unserem Ziel, wo wir hinwollen. Und da geht es am Dienstag wieder weiter." Dann müssen die Löwen auf den Betzenberg und treffen dort auf den 1. FC Kaiserslautern (17.30 Uhr, AZ-Liveticker).