Marlon Frey: Der neue Aggressiv-Leader des TSV 1860

München - Yannick Deichmann? Weg. Marius Wörl? Abgewandert. Quirin Moll? Kein neuer Vertrag mehr. Daniel Wein? Dasselbe in grün. Die defensiven oder zentralen Mittelfeldspieler sind den Löwen zuletzt ausgegangen – dann kam Marlon Frey. Teil zwei von Sechzigs dreiteiliger Mini-Serie über die Neulöwen: Frey, Sechzigs neuer Aggressiv-Leader.
Vor Wechsel zum TSV 1860: Bei diesen Vereinen hat Marlon Frey bereits gespielt
Und so sieht der Werdegang des Mittelfeld-Mannes aus: Der gebürtige Düsseldorfer wurde bei Bayer Leverkusen ausgebildet. In der Saison 2014/15 schnupperte er unter Roger Schmidt erstmals Bundesliga-Luft, beim 5:0 gegen Borussia Mönchengladbach.
Bei neun Einsätzen und den beiden Spielen 2015/16 in der Europa League gegen Villarreal (0:2, 0:0) blieb er aber stehen, weshalb er nach einer Leihe an den 1. FC Kaiserslautern (elf Zweitligaeinsätze) weiterzog zur Reserve des PSV Eindhoven (31 Partien). Über Zweitligist SV Sandhausen (25 Spiele) landete er beim MSV – und nun bei 1860.
Marlon Frey: Der neue Mann des TSV 1860 ist zweikampfstark
Wie tickt Frey? Der Mann, der zuletzt bei den Zebras Stammspieler war (33 Spiele, ein Tor, vier Assists), gilt als zweikampfstarker und physisch robuster Spieler, Typ Mittelfeldmotor, der dazwischenhaut. Mit 27 ist Frey im besten Fußballeralter, seit dem Abschied aus Leverkusen wechselte er aber alle ein, zwei Jahre den Verein.
"Ich habe gesehen, wie schnell es hochgehen kann und wie schnell es wieder nach unten gehen kann", sagte er als Duisburg-Neuzugang: "Da habe ich gelernt, dass ich stark im Kopf sein muss. Jetzt bin ich stark genug, um schwierige Situationen zu meistern." Kann für Sechzig gewiss nicht schaden...
Zu 1860 hat der Neulöwe eine klare Meinung: "Sechzig ist ein großer Verein in Deutschland mit ganz viel Tradition. Ich habe selbst in den letzten zweieinhalb Jahren mit dem MSV dort gespielt und die spezielle Heimkulisse als Gast erlebt", so Frey, der in fünf Spielen gegen 1860 drei Pleiten hinnehmen musste.
Und warum nun 1860? "Zwar hatte ich einige Optionen im In- und Ausland, aber die Idee, die mir Maurizio Jacobacci und Günther Gorenzel aufgezeigt haben, hat mich überzeugt." Sie dürfte gelautet haben: 1860 anführen, oben mitspielen wollen.
Diese Rolle soll Marlon Frey beim TSV 1860 einnehmen
Frey soll verkörpern, was 1860 dringend braucht: Aggressivität und Führungsqualitäten auf dem Rasen. Trainer Jacobacci will die flache, von Ex-Coach Michael Köllner implementierte Hierarchie auflösen und setzt auf eine (Macht-)Pyramide. Frey ist nicht unten anzusiedeln, sondern weit oben.
Sport-Boss Günther Gorenzel sagt zum Neuen: "Marlon bringt viele Fähigkeiten mit, die wir im Übergangsspiel von der Offensive zur Defensive benötigen. In Verbindung seiner Qualitäten als Fußballer, seiner Erfahrung und Persönlichkeit wird er daher eine wichtige Rolle in unserem Spiel einnehmen."
Zum Saisonauftakt ist Frey noch nicht spielberechtigt, denn der Ex-Duisburger hat sich am vorletzten Spieltag der abgelaufenen Saison zu einer Tätlichkeit (Nachtreten) hinreißen lassen. Eine Partie hat er bereits abgesessen, ist aber noch zwei Spiele lang gesperrt.