Markus von Ahlen: Der Anti-Moniz

Von Ahlen überzeugt bei 1860. Die AZ vergleicht die beiden Trainer. Der neue Chef kritisiert: „Ich habe bei Moniz nicht 100 Prozent meine Position gefunden“
Ludwig Vaitl |
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Markus von Ahlen und Ricardo Moniz
imago Markus von Ahlen und Ricardo Moniz

München - München Trainer-Wechsel sind ja immer so eine Sache. Was soll ein neuer Coach in zwei Tagen schon bewirken können, wenn er mitten in der Saison auf einmal das Zepter in die Hand bekommt? Beim TSV 1860 sahen die Fans am Freitag wieder einmal den wundersamen Effekt eines solchen Wechsels.

Unter der Leitung des vormaligen Assistenten Markus von Ahlen gelang beim 2:0-Sieg gegen Greuther Fürth die erste überzeugende Saisonleistung.  Und das vor dem Wiesn-Besuch am Dienstag. „Jetzt können wir mit einem guten Gewissen auf die Wiesn gehen“, befand Stürmer Rubin Okotie.

 

Bei der Partie gegen Fürth spielten die Löwen wie verwandelt, obwohl von Ahlen den offensiven Ansatz des geschassten Vorgängers Ricardo Moniz weiterführt.

Von Ahlen betonte, dass Moniz „einen großen Anteil am Sieg gegen Fürth hat“. Trotzdem: Die beiden trennt mehr, als sie vereint.

Die AZ zieht den Trainer-Vergleich:

 

Sprüche: Moniz bekannte: „Ich bin kein Diplomat“. Das bewies er mit (un-)schöner Regelmäßigkeit. Immer wieder bekamen die Spieler in der Öffentlichkeit die volle Breitseite ab. So erfrischend seine Art war, so hart waren die Urteile: „Ortega war der Schlechteste in der Vorbereitung“, ließ er seinen Torwart wissen.

Anders von Ahlen. „Ich will nicht sagen, dass ich nicht Cheftrainer werden will“, bekannte er am Tag nach dem Spiel gegen Fürth. Ein Satz, der symptomatisch ist für die bescheidene, alle Eventualitäten einkalkulierende und fast schon langweilig-bescheidene Art des neuen Leiters ist.

Einzelne Spieler will er nicht hervorheben und den Erfolg gegen Fürth macht er auch an Spielern wie Maximilian Wittek und Leonardo fest, die gar nicht erst im Kader waren.

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Am Spielfeldrand:

Die Auftritte von Ricardo Moniz bleiben unvergessen. In seinem markanten Kauderwelsch aus englischen und deutschen Wortfetzen schrie er bis zur Heiserkeit, stets unter Hochspannung – dagegen wirkt von Ahlen fast schon stoisch. Selbst wenn er gegen Fürth nicht einmal auf seiner Bank Platz nahm, hatte er die Arme stets vor der Brust verschlossen und folgte dem Spielgeschehen, ohne viel Wortsalven abzufeuern.

„Ich komme mehr aus der beobachtenden Rolle und werde nie versuchen, Ricardo Moniz zu kopieren. Ich bin ich“, stellte von Ahlen klar.

Verantwortung:

Moniz kam als Chef und ging als solcher. „Wir müssen zurück an die Spitze. Wenn das nicht klappt, ist es mein Fehler, dann Kopf ab“, sprach der Trainer noch lange vor seiner Demission.

Auch hier könnte der Gegensatz nicht größer sein: „Mein Wunsch ist, kontinuierlich zu arbeiten mich verdient zu machen für einen Verein. Ich habe immer gesagt, dass ich mich dem Gesamtinteresse unterordne und einordne“, ließ von Ahlen wissen, der von der Meisterschaft erstmal gar nichts wissen will. „Für uns steht die Art und Weise im Vordergrund, daran müssen wir uns messen lassen.“

Zusammenarbeit:

Das Scheitern von Moniz ist auch ein Scheitern der Zusammenarbeit zwischen ihm und von Ahlen. „Wir wollten hier von Tag eins an eine Einheit bilden“, sagte Moniz, doch das Verhältnis zwischen den beiden lief nicht perfekt.

„Ich habe in der Zusammenarbeit mit Ricardo nicht 100 Prozent meine Position gefunden“, urteilte von Ahlen. „Ich habe versucht, mich mit allem, was ich habe, dem Cheftrainer zur Verfügung zu stellen. Aber der Cheftrainer ist der Endverantwortliche und das hat er auch extrem für sich in Anspruch genommen.“

Lesen Sie hier die Stimmen zum Sieg der Löwen gegen SpVgg Greuther Fürth

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