„Marionette!“ Löwen-Fans kritisieren Präsident Cassalette

München - Es war ein gelungener „Heimatabend“ im Grünwalder Stadion. Der TSV 1860 besiegte Borussia Dortmund 1:0, zeigte über weite Strecken eine gute Leistung. Und doch regte sich auf den Tribünen vereinzelter, aber umso deutlicherer Protest. Er richtete sich gegen Löwen-Präsident Peter Cassalette. In der Westkurve war unmittelbar vor Spielbeginn ein Transparent mit folgender Aufschrift zu lesen: "Was reimt sich auf Cassalette? Marionette!"
Die Fans aus dem Block werfen dem Oberlöwen offenbar vor, zu sehr nach dem Gusto von Investor Hasan Ismaik zu handeln. Dem Vernehmen nach können im Umfeld des Vereins nach wie vor viele den unvermittelten Rausschmiss des ehemaligen Sportchefs Oliver Kreuzer nicht nachvollziehen. Später war auf einem weiteren Transparent auf der Tribüne zu lesen: "Hier rollen mehr Köpfe als bei Game of Thrones"
Cassalette beteuert, im Sinne des Vereins zu handeln
„Natürlich nehmen wir den Unmut zur Kenntnis. Wir haben das nicht anders erwartet“, hatte Cassalette nach der Trennung vom ehemaligen Bayern-Spieler im Gespräch mit der AZ gesagt. Die sogenannte Strategie-Task-Force um Cassalette steht im Fokus der Kritik einzelner Anhänger. „Die Fans werden sehen, dass wir den Verein nach vorne bringen wollen“, meinte der 62-Jährige seinerzeit. „Dazu gehören auch unpopuläre Maßnahmen.“ Entscheidungen, die offenbar nicht jedem passen.
So war im Test gegen den BVB nach 72 Minuten ein weiteres Transparent zu sehen – diesmal in der Stehhalle. "Prasi geht so #gemeinsam", stand diesmal drauf. Es folgte noch ein drittes: „Arenaverträge angreifen!“ Dieser Missmut bezieht sich wohl auf die weiterhin ungeklärte Stadionfrage - und gegen die bei vielen Löwen-Fans ungeliebte Arena in Fröttmaning. Cassalette wird in den kommenden Wochen viel diplomatisches Geschick brauchen – egal, wie er sich entscheidet.