„Marco ist mein Freund – er war zu gut“

Uwe Wolf über den Vorgänger, seinen Rauswurf und den Traum vom kleinen Leo
MÜNCHEN Der Trainer Uwe Wolf (41) ist bei 1860 in den Blickpunkt gerückt. Hier spricht er über:
Kurz’ Entlassung: Ich habe Dienstagmorgen von Marco eine SMS bekommen. Er hat mir geschrieben, dass er telefonisch beurlaubt worden sei. Das muss ich erst mal verdauen. Marco ist mein Freund. Er war auch am Dienstagabend zwei Stunden in unserer Kabine. Er hat mir geraten, wenn ich die Aufgabe bekomme, dann soll ich’s machen. Mir wär’s aber lieber gewesen, Marco würde zu Schalke 04 als Cheftrainer gehen und ich wäre dann hier sein Nachfolger geworden. Marco hat sich immer vor die Mannschaft gestellt, in manchen Situationen war er zu gut.“
den Trainerposten: „Hinter einem starken Trainer steht immer ein starker Präsident oder Sportdirektor, wie damals bei Wildmoser und Lorant. Das war ein Zweimannbetrieb. In England ist der Trainer der Mister, in Mexico der Professor und in Deutschland leider oft der Depp. Das will ich nicht sein.“
seinen Rauswurf als 1860-Profi: Ich habe damals (1995, d. Red.) in der AZ gelesen, dass Trainer Werner Lorant nicht mehr mit mir plant. Ich bin zum Training gefahren, da standen zwei Stühle vor der Kabine. Auf einem stand Burghartswieser (ein damaliger Teamkollege, d. Red.), auf dem anderen Wolf. Da wusste ich, was die Stunde geschlagen hatte.“
sein Hüftleiden: „Ich sehe ab und zu im Fernsehen, wie ich humple, aber das sieht schlimmer aus, als es ist. Ich habe eine angeborene Hüftdysplasie. Ich muss ja nicht mehr Fußballspielen – an eine Operation denke ich nicht. Meine baldige Frau (Katja, d. Red.) stört das nicht, sie ist zufrieden mit mir (lacht). Wir heiraten heuer auch. Ich werde auch Vater. Der voraussichtliche Termin ist der 18.6. – wenn’s so kommt, werde ich den Kleinen Leo nennen.“ og.