Marcel Bär fällt länger aus: Wie ersetzt der TSV 1860 seinen Torschützenkönig?

Aufgrund einer Fuß-Operation wird Marcel Bär dem TSV 1860 in den kommenden Wochen fehlen. Auf dem Transfermarkt will man deshalb aber nicht tätig werden, stattdessen setzt man auf vorhandenes Personal. Können die Löwen den Ausfall des Torjägers kompensieren?
von  AZ
Vorjahres-Torschützenkönig Marcel Bär wird den Löwen in den kommenden Wochen fehlen.
Vorjahres-Torschützenkönig Marcel Bär wird den Löwen in den kommenden Wochen fehlen. © IMAGO / Eibner

München - Der vergangene Freitag war für den TSV 1860 gleich in dreierlei Hinsicht schmerzhaft. Schon am Mittag erreichte die Löwen die erste Hiobsbotschaft: Innenverteidiger Semi Belkahia, Startelf-Kandidat für den Pokal-Kracher gegen Borussia Dortmund am Abend, hatte sich beim Anschwitzen das Knie verdreht.

In der Frühphase der Partie verletzte sich zudem Torjäger Marcel Bär am Fuß, er musste schon nach 20 Minuten wieder vom Platz. Am Ende mussten sich die Löwen dem haushohen Favoriten mit 0:3 geschlagen geben und bangten zudem um zwei potenzielle Stammspieler.

Marcel Bär verließ das Grünwalder Stadion nach dem BVB-Spiel auf Krücken.
Marcel Bär verließ das Grünwalder Stadion nach dem BVB-Spiel auf Krücken. © IMAGO / Ulrich Wagner

TSV 1860: Marcel Bär hat eine unglückliche Vorbereitung hinter sich

Mittlerweile ist klar: Belkahia hat sich eine strukturelle Verletzung im Oberschenkel zugezogen und wird in den kommenden Spielen nicht zur Verfügung stehen. Noch schlimmer hat es Bär erwischt: Der Vorjahres-Torschützenkönig muss sogar operiert werden und fällt noch länger aus.

"Die beiden Verletzungen heute schmerzen mich sehr. Wir haben auch keine 35 Leute mit top Qualität. Das sind für uns zwei Basisspieler", meinte Trainer Michael Köllner am Freitagabend.

Vor allem für Torjäger Bär ist die Verletzung ein erneuter Rückschlag. Er verpasste aufgrund einer Corona-Infektion bereits den Beginn der Vorbereitung und musste auch im Training immer wieder kürzertreten. Pünktlich zum Liga-Auftakt bei Dynamo Dresden (4:3) am vergangenen Wochenende zeigte sich der Angreifer aber wieder gut in Form und steuerte nach seiner Einwechslung gleich zwei Treffer bei.

Gorenzel will keinen Bär-Ersatz holen: "Wir haben einen breiten Kader"

"Es war keine leichte Zeit für mich. Das gebe ich auch offen und ehrlich zu. Immer wieder kleine Rückschläge in der Vorbereitung", gab der gebürtige Gifhorner nach der Partie zu. Nun also der nächste Dämpfer für "Cello", der seine Torjägerkanone am liebsten verteidigen würde.

Auf dem Transfermarkt will man wegen der Verletzung von Bär aber nicht tätig werden, erklärte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel am Freitagabend. "Wir haben einen breiten und sehr guten Kader und deswegen können wir diese Ausfälle kompensieren", sagte der Österreicher im "Hacker-Pschorr Fan Talk".

Nach den Transfers im Sommer sind die Löwen in der Offensive breiter aufgestellt als im Vorjahr. Einzig der unglückliche Dauer-Reservist Tim Linsbichler hat den Klub verlassen, dafür kamen in Fynn Lakenmacher und Meris Skenderovic zwei klassische Neuner sowie Albion Vrenezi und Joseph Boyamba als spielstarke und variable Angreifer, die ebenfalls vorne spielen könnten.

Nach Bär-Ausfall: Fynn Lakenmacher rückt in den Fokus

Von einem System mit Doppelspitze, das gegen Dresden im Laufe der Partie und gegen Dortmund von Beginn an zum Einsatz kam, wird Köllner in den kommenden Spielen aber wohl Abstand nehmen. Beste Chancen auf einen Einsatz an vorderster Front hat Lakenmacher, der in beiden Pflichtspielen in der Startelf stand und mit unermüdlichem Einsatz positiv auf sich aufmerksam machte. In Dresden gelangen ihm gleich zwei Vorlagen, gegen Dortmund hatte er wie alle anderen Offensivkollegen aber einen schweren Stand.

In Abwesenheit von Bär wird der 22-Jährige in den kommenden Wochen verstärkt in den Fokus rücken. Alleine wird er den Vorjahres-Torschützenkönig aber freilich nicht ersetzen können. Nun braucht es das Kollektiv – auch aus dem Mittelfeld muss mehr Torgefahr kommen.

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