Manuel Schäffler: Löwe, Zebra, Löwe

Wieso Manuel Schäffler, vor einem Jahr an Duisburg ausgeliehen, nun wieder bessere Persepktiven beim TSV 1860 München hat.
von  Marco Plein
Spielt er bald wieder bei den Löwen? Manuel Schäffler, der an Duisburg ausgeliehen wurde.
Spielt er bald wieder bei den Löwen? Manuel Schäffler, der an Duisburg ausgeliehen wurde. © Rauchensteiner/Augenklick

Wieso Manuel Schäffler, vor einem Jahr an Duisburg ausgeliehen, nun wieder bessere Persepktiven bei 1860 hat

München - Was Reiner Maurer letzten Sommer über Manuel Schäffler sagte, klang nicht sonderlich positiv. „Ein Luftwechsel”, vermutete der Löwen-Trainer damals, „würde ihm gut tun. Manuel benötigt frischen Wind. Das ist woanders besser möglich als bei uns.” Heute hört sich das ganz anders an, was Maurer so über den jungen Stürmer sagt: „Es freut mich, dass Manuel mit Selbstvertrauen zurückkommt. Er ist jetzt frei im Kopf und hat sich auch sportlich verbessert.”

Nach einem Jahr Ausleihe zum MSV Duisburg räumte Schäffler am Dienstag seine Wohnung im Westen leer, fuhr nach München zurück und schloss ein tierisches Kapitel in seinem noch jungen Stürmerleben ab: von den Löwen zu den Zebras und zurück zu den Löwen. „Ich freue mich total, dass ich wieder nach München komme. Daheim ist halt doch daheim", sagte der in Fürstenfeldbruck geborene Blondschopf, der ja schon mit zwölf Jahren zum TSV 1860 kam. Am Mittwoch steht für den 22-Jährigen dann gleich mal ein Gespräch mit Maurer und Löwen-Sportkoordinator Florian Hinterberger an, in dem die beiden den Rückkehrer über dessen Perspektiven aufklären wollen. Und die klingen gar nicht so schlecht.

„Wir werden Manuel sagen, dass er bei uns gute Chancen hat zu spielen. Das Jahr in Duisburg hat ihn weitergebracht. Aber jetzt muss er bei uns den nächsten Schritt in seiner Entwicklung machen”, betont Hinterberger. Und Maurer ergänzt: „Sein Potenzial ist unbestritten. Manuel ist ja auch vom Charakter her einwandfrei und wird sich schnell wieder einfinden hier. Er wird bei uns seine Einsätze bekommen.”

"Duisburg war sehr lehrreich"

Zwar kann ihm Maurer, der am liebsten weiterhin auf das Sturmduo Benny Lauth und Kevin Volland setzen will, freilich noch nicht mehr versprechen. Doch Schäffler hat sich mittlerweile daran gewöhnt, für seine Minuten kämpfen zu müssen. Und so durfte er in seinen letzten Duisburger Wochen – auch wegen des Fußbruchs von Sturmkollege Stefan Maierhofer – immer länger ran; zuvor hatte er ja ein Dreivierteljahr fast nur mit Kurzeinsätzen leben müssen. Das Ergebnis seines jüngsten Aufschwungs waren zwei Tore in den letzten drei Ligaspielen. Maurer erklärt: „Das haben wir natürlich genau registriert.” Und Schäffler selbst sagt: „Es lief zuletzt gut für mich. Der Mannschaftsgeist war überragend. Überhaupt war das Jahr in Duisburg sehr lehrreich.”

Und erfolgreich. Vor allem im DFB-Pokal. „Das Finale war natürlich die Krönung. Das war einfach nur geil vor 70000 Leuten.” Schäffler durfte von Beginn an ran, hatte gegen Schalkes Nationalkeeper Manuel Neuer sogar die Chance zur Duisburger Führung. Am Ende aber ging seine Mannschaft unter. „Schade”, sagte Hinterberger, „aber wenn man 0:5 verliert, dann kann man als Stürmer leider nicht glänzen.” Und dennoch: Für den jungen Stürmer bleibt der Abend im Berliner Olympiastadion als bisheriges Karriere-Highlight in Erinnerung.

All das aber wird er aus seinem Kopf streichen müssen, wenn er nach nur eineinhalb Wochen Urlaub zum Trainingsstart der Löwen erscheint. Ab dann nämlich misst er sich mit Djordje Rakic um den Sturmplatz hinter Lauth und Volland. Aber auch nur dann, wenn Rakic, der ja wegen seines üppigen Gehalts abgegeben werden soll, überhaupt bleibt. „Man weiß nicht, was passieren wird”, sagt Maurer. „Wenn Djordje bleibt, ist die Situation offen – vom Spielertyp und vom Niveau her sind beide sehr ähnlich.”

Und doch hat Schäffler einen winzigen Vorteil: Im Sommer ergänzt Ex-Jugend-Coach Wolfgang Schellenberg Maurers Trainerteam. Und unter Schellenberg wurde Schäffler einst Deutscher Meister mit der U17 der Löwen. Und auch Maurer sagt: „Er kennt Manuel gut und weiß, wie man ihn am besten fördert.” 

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