Makos fliegt - Löwen verlieren 0:2 gegen Köln

Die Löwen verlieren nach einer erneut äußerst schwachen Leistung mit 0:2 gegen den Köln. Die Fans im Stadion fordern lautstark den Rauswurf des Trainers. Der will aber weitermachen.
von  mpl

 

MÜNCHEN - Der Abend war keine zweieinhalb Minuten alt, da schaute Reiner Maurer auf seine Uhr, kratzte sich energisch am Kopf und begann laut zu fluchen. Im Heimspiel seiner Löwen gegen Köln war der Gast gerade in Führung gegangen, die Kölner Anhänger brannten ihre Feuerwerke ab, sangen fleißig ihre liebsten Fangesänge. Für 1860 dagegen begann schon wieder so ein fürchterliches Spiel, das den Blauen die Stimmung endgültig versauen dürfte. 1860 verlor daheim nach einem erneut jämmerlichen Auftritt 0:2 und offenbarte dabei eine bisher noch nicht gesehene Hilflosigkeit. Dass große Teile des Publikums in der Schlussphase per Pfiffen, Sprechchören und Transparenten („Maurer, wie lange noch?“) Maurers Entlassung forderten, war nur die logische Konsequenz.

„Wir werden im Umfeld jetzt viel Unruhe haben“, erkannte Maurer nach dem Schlusspfiff. Für die Unmutsbekundungen der Fans gegen sich und die Mannschaft müsse man Respekt aufbringen, so der Coach, der sich jedoch vehement gegen den Vorwurf wehrte, dass seine Spieler zu inaktiv gewesen seien. „Wir haben alles drangesetzt, das Spiel umzudrehen. Wir haben uns unheimlich viele Standards herausgearbeitet, aber leider nicht verwertet“, sagte er. Man müsse jetzt weiter arbeiten und weiter kämpfen. Auch Sportchef Florian Hinterberger wollte der Mannschaft nicht zu viele Vorwürfe machen.

„Die Mannschaft hat versucht, zu fighten“, sagte er. Doch mit dieser Meinung dürften die beiden ziemlich alleine gewesen sein in der Allianz Arena. Denn nach den spielerisch dürftigen Auftritten der letzten Wochen setzte Maurers Mannschaft diesmal tatsächlich - in negativer Hinsicht - sogar noch einen drauf. Seine verunsichert und statisch auftretende Truppe erspielte sich in der ersten Halbzeit keine einzige Torchance.

Und nur weil sich auch der ebenfalls alles andere als in Bestform spielende FC viele Abspielfehler leistete, bekamen die Sechzger ein einigermaßen offenes Spiel zustande. Freilich war der Großteil der 25800 Fans schon nach dem frühen Kopfballtor von Kevin McKenna mächtig genervt; nicht mal fünf Minuten dauerte es, da wurde bereits gepfiffen. Und schon zur Hälfte der ersten Halbzeit forderten einige Fans Maurers Ablösung, solche Rufe hatte sich der Allgäuer in seinen zweieinhalb Jahren als Löwen-Trainer vom eigenen Publikum noch nie anhören müssen. Aber wer mochte es den Fans verdenken? Angesichts der Fülle an schlampigen Fehlpässen und technischen Missgeschicken muss man sich fragen, was bloß mit dieser Mannschaft passiert ist, die ja eigentlich aus sehr ordentlichen Einzelspielern besteht - was Sechzig bot war die traurige Armut von Fröttmaning.

Besonders bitter: Nach der Pause wurde der Auftritt des jetzt in Unterzahl spielenden TSV keinen Deut besser. 1860 zog sich weit zurück und hoffte auf Fehler der mittelmäßigen Kölner - doch die blieben aus. Eine Viertelstunde vor Schluss entschied Adel Chihi das Spiel mit dem 0:2. „Wir wollen Euch kämpfen sehen“, forderte der blaue Anhang zwar. Aber eine Besserung trat nicht mehr ein. Die Frage lautet nun: Wie viele Chancen zum Bessermachen gibt die Vereinsführung Trainer Maurer jetzt noch?

 

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