Makos fällt lange aus: "Diesen Tag auslöschen"
Er sollte das Gesicht der neuen Löwen werden, doch jetzt fällt Grigoris Makos, der Zugang aus Griechenland, für mindestens zwei Monate aus. „Eine ganz bittere Nachricht, das wirft uns zurück“
München - Sein Lächeln wirkte gequält. Sein Gesicht sah nach Schmerzen aus. Sein linker Knöchel tat ihm höllisch weh. Doch für die kleinen Fans biss Grigoris Makos auf die Zähne. Der Grieche in Diensten der Löwen unterschrieb geduldig einen Fanartikel nach dem anderen, die Kleinen riefen immer wieder: „Makos, ein Autogramm bitte, Makos, Makos!"
Der Grieche erfüllte alle Wünsche geduldig, doch seine Gedanken schwirrten nur um seinen Fuß – gerade hatte er sich im Training der Sechzger schwer verletzt. Kurze Zeit später die bittere Diagnose: Syndesmosebandriss. Makos wird 1860 mindestens zwei Monate fehlen.
Am ersten Oktoberwochenende spielt 1860 beim Ligafavoriten Hertha BSC, frühestens dann ist der EM-Star wieder dabei. Bis dahin müssen die Löwen umbauen. Und das stinkt Trainer Reiner Maurer ganz gewaltig. Er hatte Makos als seinen „Kopf im Zentrum" eingeplant, als Führungskraft und emotionalen Leitspieler, „der andere aufrichten kann, wenn es mal nicht so läuft", wie Präsident Dieter Schneider gesagt hatte.
Makos wusste genau, welch große Rolle ihm 1860 einräumen wollten, entsprechend war die Enttäuschung des Griechen, nachdem er - begleitet von Freundin Athena - aus der Praxis von Mannschaftsarzt Dr. Alois Engelhard zurückkehrte. „Ich bin total unglücklich, es ist ein Tag zum Vergessen", sagte Makos der AZ nach der niederschlagenden Diagnose. „Ich trainiere seit sechs Wochen sehr hart mit der Mannschaft. Und nun das! Ich war gut drauf und auf einem guten Weg, der nun unterbrochen wird." Sportchef Florian Hinterberger sagte: „Das ist eine ganz bittere Nachricht, das wirft uns zurück." Und Maurer sagte knapp: „Sehr schade."
Welch große Bedeutung sich Makos bei den Löwen erarbeitet hatte, drückte Mitspieler Necat Aygün mit einem aufmunternden Facebook-Eintrag aus. „Akis hat sich verletzt. Wir als Team wünschen ihm schnelle Genesung. Ich kann Euch sagen: Er ist ein Fighter und wird uns sehr fehlen!“ Zwar hätte der Mann aus Athen beim Saisonstart gegen Regensburg beinahe einen äußerst unglücklichen Einstand gegeben, kurz vor Schluss verursachte er mit einer unnötigen Grätsche im Strafraum einen Elfmeter, den Torwart Gabor Kiraly hielt. Doch Maurer nahm Makos in Schutz: „Er war nach einem harten Spiel platt. Der Fehler wäre ihm sonst nie passiert."
Doch all die Aufmunterungen sind dem Nationalspieler, der nun auch die WM-Qualifikationsspiele seiner Landes in Lettland, gegen Litauen und womöglich auch gegen Bosnien-Herzegowina verpasst, nun egal. „Am liebsten würde ich diesen Tag auslöschen und sofort vergessen. Jetzt versuche ich, nach der Verletzungspause sofort wieder dort anzuknüpfen, wo ich aufgehört habe und der Mannschaft zu helfen so gut ich kann“, sagte Makos mit traurigem Gesicht am Donnerstagmittag.
Die Löwen müssen nun schon vor dem zweiten Spiel der jungen Saison umbauen. Als erste Alternative für den Griechen steht Mittelfeldkämpfer Dominik Stahl bereit. Der 23-Jährige hatte seinen Platz bei den Löwen schon des öfteren verloren, immer wieder aber kämpfte er sich zurück ins Team. Nun rutscht er zum schwierigen Spiel in Dresden am Montagabend wohl wieder in die Startelf. Über ihn und den ebenfalls auf der Makos-Position bereitstehenden Kai Bülow sagte Maurer bereits: „Sie sind sehr wichtig und haben dort schon gute Leistungen gezeigt.“