Makos, Comeback des Bessermachers
MÜNCHEN Grigoris Makos war ziemlich überrascht, als er die Stimme seines früheren Trainers am Telefon hörte. Vor ein paar Tagen rief ihn der einstige Löwen-Coach Ewald Lienen an, unter ihm hatte Makos mal bei Panionios Athen gespielt, danach wechselte Makos zu AEK Athen. Und dort fängt Lienen nun als neuer Trainer an.
Also wollte er von Makos genau wissen, wie schlimm es um den finanziell arg gebeutelten Tabellenletzten in Griechenland steht. „Die Ausgangslage ist ganz schlecht”, sagt Makos zur AZ, „aber Ewald ist ein Kämpfer, er kann das schaffen. Es tut mir weh, wenn ich sehe, wie es AEK heute geht. Ich leide mit. Es ist mir schwergefallen, den Verein in so einer Situation zu verlassen.”
Auch mehrere Monate nach seinem Wechsel von AEK zum TSV 1860 bereitet es Makos Mühe, über die brenzlige Wirtschaftslage in seinem Heimatland zu sprechen. Um so mehr hilft es dem 25-Jährigen, dass er seine eigene Negativ-Phase so gut wie überwunden hat. Am 9. August hatte er sich im Training nach nur einem Pflichtspiel im Löwen-Dress das Syndesmoseband am linken Fuß gerissen. Am Freitag kehrt er nach mehr als neun Wochen Pause zurück. Beim Testspiel in Altötting gegen den Drittligisten Wacker Burghausen gibt Makos sein Comeback, Trainer Reiner Maurer sagt: „Das ist ein sehr positives Zeichen für uns. Wir haben ihn geholt, damit er einer der Leistungsträger bei uns wird.”
Doch allzu schnell wird Makos die großen Hoffnungen, die im Umfeld mit ihm verknüpft werden, wohl nicht erfüllen können. Der Nationalspieler hatte schon bei seinem ersten Spiel Anfang August mit konditionellen Problemen zu kämpfen. Nun muss er sich zudem auch psychologisch wieder in Form bringen. „Ich muss die Verletzung aus meinem Kopf rausbekommen. Ich darf nicht mehr so viel dran denken und will sie so schnell wie möglich vergessen. Außerdem muss ich sehen, wie meine Kondition ist. Ich bin selbst gespannt darauf, wie ich in Form bin”, sagt Makos, der keine zu hohen Erwartungen schüren möchte.
Seine Teamgefährten freuen sich aber schon auf die Rückkehr des als Führungsspielers geholten Mittelfeldstrategen. „Er hat eine überragende physische Präsenz. Das sieht man schon im Training, hoffentlich kann er das auch im Spiel zeigen. Er macht uns auf jeden Fall alle besser”, sagte etwa Kai Bülow. Und Kapitän Benny Lauth meint: „Wir werden von seiner Rückkehr klar profitieren. Aber er war lange weg. Man sollte nicht zu schnell zu viel verlangen.”
Von den neun Spielen ohne ihn (acht in der Liga, eins im Pokal), verlor 1860 nur einmal – in Berlin bei Hertha. Makos hat sich alle Begegnungen genau angeschaut und erkannt: „Ich habe die Spiele studiert, viel über die Liga gelernt. Wir waren nicht immer gut, aber wir haben Punkte geholt. Das macht es leichter für mich, wenn ich wieder zurückkomme.”
Maurer weiß um die Ungeduld des zuvor noch nie ernsthaft verletzten Makos, und fürchtet nun den Überehrgeiz des Griechen nach der langen Zwangspause. „Wir müssen höllisch aufpassen. Nach solchen Verletzungen gibt es oft Folgeverletzungen, wenn der Muskel müde wird, wird es gefährlich." Also darf Makos am Freitag in Burghausen auch maximal nur eine Halbzeit ran. „Alles andere wäre absolut unvernünftig”, sagt Maurer.