Lorant nach Berlin - als Sportdirektor

MÜNCHEN - Der Ex-Löwe steigt bei TeBe , inzwischen in der 4. Liga, ein - "auf ehrenamtlicher Basis"
Zuletzt ist es einigermaßen ruhig um Werner Lorant (61) gewesen. Seinen letzten Auftritt in der Öffentlichkeit hatte er, als er in Augsburg bei einem Benefizspiel als Trainer einer Promi-Mannschaft um TV-Komiker Oliver Pocher mitmachte. Doch jetzt hat der ehemalige Löwen-Trainer wieder einen Job im bezahlten Fußball: Lorant steigt bei Ex-Bundesligist Tennis Borussia Berlin ein – als Sportdirektor „auf ehrenamtlicher Basis“, wie er sagt. Am Dienstag stellte sich Lorant, der mit seiner Familie immer noch in Oberdorfen bei Erding wohnt, beim abstiegsbedrohten Nord-Regionalligisten in der Hauptstadt vor. „Es waren gut 20 Journalisten da“, sagte Lorant zur AZ: „Wenn Lorant kommt, dann ist auch heute noch was geboten. Ich will bei TeBe etwas bewegen.“
Lorant, der zuletzt den slowakischen Erstligisten Dunasja Streda betreute (bis April 2009), soll den Berliner Traditionsklub vor dem Absturz in die Oberliga retten. Schon am Mittwoch steht für Lorant das erste Spiel an – im Mommsenstadion gegen VFC Plauen (19 Uhr). Lorant: „Ich hatte wieder Lust, etwas zu machen.“ Aber ausgerechnet Sportdirektor? „Für mich ist das keine Umstellung“, sagte der Ex-Trainer des TSV 1860 keck, „ich war das doch schon all die Jahre bei den Löwen. Ich hab’ das ja mehr oder weniger alleine gemacht.“
Lorants Ziel: Mittelfristig will er in der Hauptstadt wieder näher an die Hertha und Union Berlin rücken. „Jetzt müssen wir erst mal die Lizenz bekommen“, sagte Lorant, „und dann will ich eine starke Mannschaft aufbauen.“ Auf die Bank wird sich Lorant, der sich zu 1860-Zeiten immer wieder mit den Schiedsrichtern anlegte, gegen Plauen übrigens nicht setzen. „Ich schaue mir das von der Tribüne aus an, und das werde ich auch so beibehalten.“ Einen Klub-Anzug oder ähnlich feinen Zwirn werde er auch im neuen Amt nicht tragen. „Nein“, sagt er, „ein Lorant wird sich nicht verstellen. Das kommt gar nicht in die Tüte.“ Oliver Griss