Löwen zu zahm: Von Ahlen verliert 0:2 in Aalen

Die Löwen verlieren beim VfR Aalen unglücklich mit 0:2. Fans des TSV 1860 brennen Bengalos ab. Jetzt droht dem Verein eine empfindliche Strafe
von  Marc Merten
Zum wegsehen: Die Löwen um Edu Bedia verlieren 0:2 in Aalen.
Zum wegsehen: Die Löwen um Edu Bedia verlieren 0:2 in Aalen. © sampics/Augenklick

Aalen - Der TSV 1860 hat ein Spiel verloren, das er nie hätte verlieren dürfen. Und einige Fans der Löwen haben wieder einmal jeden Verstand verloren.

Das 0:2 (0:0) beim VfR Aalen bedeutete sportlich einen neuerlichen Rückschlag für die Sechzger. Einen Schlag ins Gesicht war aber auch das Zünden von Pyrotechnik der eigenen Anhänger. 25 Minuten waren gespielt, da hüllte sich der Fan-Block der Weiß-Blauen in dichte Rauchschwaden.

Einige Idioten hatten ein weiteres Löwen-Auswärtsspiel zum Anlass genommen, den Verein viel Geld zu kosten. Ob diese Leute je verstehen werden, dass sie mit dem Abfackeln von Feuerwerkskörpern ihrem eigenen Klub schaden? Schon letzte Saison hatte der TSV 1860 knapp einhunderttausend Euro Strafe an den DFB zahlen müssen.

Nun droht wieder eine fünfstellige Rechnung ins Haus zu flattern. Eine Schande, zumal ausgerechnet in dem Spiel, für das die Mannschaft den Fans die 1300 Stehplatz-Tickets geschenkt und weitere 100 Sitzplätze subventioniert hatten. Insgesamt hatten knapp 1800 Fans den Weg nach Aalen auf sich genommen.

Und wieder einmal brachten einige Wenige die gesamte Anhängerschar in Verruf. Auf dem Spielfeld hatten die Löwen zu diesem Zeitpunkt das Spiel zwar im Griff, aber ebenso wenige Lösungen gegen das Aalener Defensivbollwerk gefunden wie die Ordner am Stadioneingang gegen das Einschmuggeln von Pyrotechnik.

Die 9.226 Zuschauer in der Scholz Arena sahen in der ersten Hälfte eine ratlose Löwen-Mannschaft, die statisch spielte und nur wenig von dem zeigte, was sie gegen Fürth in der Vorwoche noch zum Sieg geführt hatte. Ohne Bewegung im Mittelfeld, fahrlässig im Ballbesitz und ohne Ideen, wenn der Ball auch nur in die Nähe des gegnerischen Sechzehners kam.

In der zweiten Halbzeit wurde es dann besser, doch der VfR Aalen machte eine alte Fußballerweisheit wieder einmal wahr: Wer vorne nicht trifft, wird hinten bestraft. Gerade, als sich Sechzig hochkarätige Chancen erspielte und eine nach dem anderen versiebte, konterte Aalen und schlug die Löwen innerhalb von drei Minuten K.o.

Erst Fabian Weiß (83.) und anschließend der Ex-Löwe Arne Feick (86.) setzten den Träumen der Sechziger auf den zweiten Dreier in Serie ein Ende. Zuvor hatte der eingewechselte Rodri die Riesenchance auf die Führung für den TSV vergeben. Nach einer perfekt getimten Flanke von Daniel Adlung tauchte der Spanier fünf Meter vor dem Tor auf und kam frei zum Kopfball.

Doch der Neuzugang brachte das Kunststück fertig, das Leder neben den Kasten zu setzen. „Im Normalfall macht er solche Bälle rein, aber heute hatten wir kein Glück“, sagte Adlung. „Sonst wäre das Spiel wohl entschieden gewesen.“

Löwen-Coach Markus von Ahlen wollte dem Spanier keinen Vorwurf machen. „Aber die Chance musst du machen, um gegen eine solche Mannschaft den Platz als Sieger zu verlassen.“

So verlor der TSV 1860 ein Spiel, das er nie hätte verlieren dürfen. Dem Verein stehen zwei ungemütliche Wochen ins Haus, bis es zum nächsten Spiel nach Aue geht.

Die Trainerfrage muss entschieden werden. Und auch mit der Fan-Thematik wird sich der Klub nach der Schande von Aalen befassen müssen.

Also eigentlich alles wie immer bei den Löwen

 

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