Löwen-Ziele: 50 Punkte plus

Zwar kommt Investor Ismaik doch nicht zum Treffen am Dienstag, doch der Aufstiegsplan steht. 1860-Trainer Maurer denkt noch nicht an 2014, er hat noch viele Ziele in dieser Saison.
MÜNCHEN 17 Tage für drei Jahre – so lautet die Formel, von der sich die Löwen großen Erfolg in ihrer mittelfristigen Zukunft vorstellen. Zwei Wochen und drei Tage hat die blaue Task Force benötigt, um für Investor Hasan Ismaik einen Dreijahresplan auszuarbeiten, mit dem man 2014 – also genau zehn Jahre nach dem bitteren Bundesligaabstieg – wieder in die Erste Liga zurückkehren will.
„Wir haben mit dem Plan die Chancen, das zu erreichen, was wir wollen, nämlich angreifen und eine bessere Saison spielen als dieses Jahr”, sagte Geschäftsführer Robert Schäfer am Freitag, und weil das Investitionskonzept, nach dem Ismaik für kommende Saison fünf Millionen dazugibt (zwei zum Defizitausgleich, drei für den Spieleretat von etwas mehr als neun Millionen), bereits ausgearbeitet ist und nur noch vom Jordanier bestätigt werden muss, sagte Ismaik das geplante Treffen für kommenden Dienstag ab. Schäfer: „Das ist aber nicht weiter schlimm, denn wir haben vereinbart, dass wir ihm den Dreijahresplan einfach zuschicken.” Über seinen Berater Hamada Iraki war Ismaik über den Plan natürlich längst informiert worden.
Die Zukunft gestaltet sich also allmählich bei den Sechzger, doch auch in der Gegenwart steckt noch so einiges. Ihr erstes Ziel für die laufende Runde haben sie nämlich bereits erreicht, folgt das zweite nun zugleich? 50 Punkte hatte sich 1860 vorgenommen. Minimum, versteht sich. Seit Mittwoch ist die Marke geschafft, jetzt will man den Zweitligabestwert von 2004 (57 Zähler) überbieten. Trainer Reiner Maurer zur AZ: „Wenn wir jetzt in Bochum was holen und die beiden letzten Heimspiele gewinnen, haben wir die Marke geknackt. 50 plus X, das war der Plan für die Saison. Was wir vor acht Jahren gemacht haben, ist für mich zwar nicht mehr entscheidend. Aber wenn wir die Marke erreichen, zeigt das, dass unsere Saison sehr achtenswert war.” Die AZ zeigt, worauf es noch ankommt in den letzten vier Spielen:
Internes Wettschießen: Sowohl Kevin Volland (elf Tore), Benny Lauth (zehn) als auch Stefan Aigner (neun) wollen blauer Schützenkönig werden. Lauth sprach nach seinem Treffer gegen Duisburg davon, sein „Minimalziel” erreicht zu haben. „Jetzt will ich noch mehr”, meinte er. Auch Aigner versprach: „Ich gebe noch mal alles. Es wird schwer, aber ich will nachlegen und einen guten Eindruck hinterlassen.” Aigner und Volland verlassen 1860 bekanntlich im Sommer.
Neue Gesichter: Vor zwei Wochen erlebte Jüngling Phillipp Steinhart sein Debüt, zuletzt spielte auch Jonatan Kotzke erstmals bei den Profis. Doch Maurer zieht die Zügel an und will nur noch überzeugende Talente einsetzen. Sein Anspruch: „Es geht nur noch nach Qualität, nicht nach Geburtsdatum. Ich erwarte in der U21 herausragende Leistungen, sonst gibt es bei den Profis keine Chance.” Ob Jungstürmer Markus Ziereis, der vergangene Woche in Maurers Kader stand, trotzdem noch auf sein Debüt hoffen darf?
Halfars Einstieg: Gegen Duisburg klatschte sein Lupfer an die Latte. Doch der junge Ballkünstler, der fast ein halbes Jahr mit Schambeinproblemen aussetzen musste, wird weitere Einsätze kriegen. Sportchef Florian Hinterberger: „Es ist wichtig, dass Daniel die ersten Schritte für die neue Saison macht.” Doch Maurer bremst Halfar ein: „Über 90 Minuten wird er nicht mehr spielen. Aber er wird reinkommen. Das hilft uns sehr.”