Löwen wehren sich: "Keine illegalen Geldgeschäfte!"

MÜNCHEN - Der TSV 1860 wehrt sich gegen Berichte, wonach die Bankenaufsicht ermittle. Es geht um die Tochtergesellschaft LSV. "Das Recht ist auf unserer Seite", sagt Löwen-Geschäftsführer Manfred Stoffers.
Im vergangenen Jahr gründete Löwen-Geschäftsführer Manfred Stoffers die „Löwen Sportrechte Vermarktungsagentur“, kurz LSV. Ihr wurden die Transferrechte der Spieler übertragen. Die LSV sollte so den Löwen Geld bringen und Interessenten als Finanzanlage dienen. Hintergrund der Geschäftsidee: Anleger sollten der LSV dann Geld leihen, Minimum 50.000 Euro, um dann beim Verkauf der Spieler vom gesteigerten Marktwert profitieren zu können.
Allerdings hätte Stoffers laut dem Bericht die Genehmigung der Bankenaufsicht Bafin einholen müssen. Was aber nicht der Fall war. Daher würde nun der Zuständige für unerlaubte Bankgeschäfte gegen die Löwen ermitteln. Schließlich, so die Einschätzung eines Fachanwalts, würde es sich hier "um ein klassisches Bankgeschäft" handeln. Ein Vorwurf, gegen den sich die Löwen nun wehren.
In einer Mitteilung des Vereins hieß es am Freitag vormittag:
"Die Löwen-Sportrechte-Vermarktungs GmbH & Co.KG (LSV) benötigt keine Erlaubnis der BaFin für ihre Geschäftstätigkeit. Uns liegt ein entsprechendes Gutachten eines auf diese Fragen spezialisierten Rechtsanwaltes vor, das wir vor Gründung der LSV eingeholt haben. Erwartungsgemäß hat uns auf Nachfrage Ben Fischer, Sprecher der BaFin, bestätigt, dass es nach Prüfung der von uns eingereichten Unterlagen "keinen Anhaltspunkt für unerlaubte Geschäfte" gebe und deswegen auch "bankenaufsichtlich keinen Handlungsbedarf". Zur Prüfung durch die BaFin war es nach Hinweisen uns unbekannter Herkunft gekommen.
Die LSV betreibt ein in jeder Hinsicht transparentes und faires Beteiligungsmodell. Sie kauft von ihrer Muttergesellschaft, dem Lizenzclub 1860 München, sogenannte Partizipationsrechte an den Erlösen, die beim Transfer von Spielern aus einem Spielerpool anfallen. Hieran können sich Investoren beteiligen. Sie tun dies mit Geldbeträgen, die fest verzinst werden. Anders als bei anderen Beteiligungsmodellen haben die Investoren keine Möglichkeit, auf die Geschäfte der LSV einzuwirken und erst recht keine Möglichkeit, auf das sportliche Geschehen im Lizenzclub Einfluss zu nehmen. Die Entwicklung dieses Geschäftsmodells hat einige Monate in Anspruch genommen und erfolgte mit dem Rat und unter Begleitung von angesehenen Experten aus dem Kreditwesenrecht. Die Deutsche Fußball-Liga ist vollumfänglich über das Geschäftsmodell und alle Vertragsgestaltungen wie auch über die Identität der Investoren informiert. Die LSV betreibt ihr Geschäft in Einklang mit den einschlägigen Gesetzen, so dass es keinen Anlass zum Einschreiten für die BaFin gibt.
Im Übrigen weisen wir die zahlreichen vagen Behauptungen und abschätzigen Wertungen zurück. Die SZ-Autorin behauptet, die Geldanlage bei der LSV sei schon allein deswegen unsicher, weil die Rückzahlung der investierten Summen von unabsehbaren Ereignissen "wie einem Kapselriss eines Spielers oder einfach nur von einer schlechten Saison abhängig" sei. Für Ereignisse wie die dauerhafte Spielunfähigkeit der Spieler wie auch für den eventuellen Abstieg aus der 2. Liga hat die Gesellschaft durch entsprechende Versicherungen Vorsorge getroffen (diese Informationen finden sich übrigens auch schon in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung zum Thema LSV vom 4. Januar 2010).
"Wir können leider nicht auf die gut gefüllten Kassen fußballbegeisterter Oligarchen oder Bürgschaften der Öffentlichen Hand zurückgreifen, um unsere wirtschaftliche Situation zu verbessern. Wir können nur auf unsere kreative Selbsthilfe und auf verlässliche Geschäftspartner zurückgreifen, die uns vertrauen", kommentiert Löwen-Geschäftsführer Manfred Stoffers. "Und deswegen ist es geradezu tragisch, wenn dieses Vertrauen durch halbgare Informationen und tendenziöse Fehldeutungen erschüttert werden soll. Tröstlich ist", so Stoffers weiter, "dass auch in diesem Fall das Recht auf unserer Seite ist."