Löwen-Vize Wettberg: "Ziffzers Kündigung wird vollzogen"

"Ein schlimmeres Verhalten gibt es nicht." - Mit diesen Worten beschreibt Karsten Wettberg, Vize-Präsident des TSV 1860, die Wutrede von Geschäftsführer Stefan Ziffzer. Er hatte Präsident von Linde als "eine Schande" bezeichnet. Für Ziffzer "gibt es kein Zurück", sagt Wettberg nun im AZ-Interview.
AZ: Herr Wettberg, haben Sie die unglaubliche Wutrede von Stefan Ziffzer, in der der Hauptgeschäftsführer 1860-Präsident Albrecht von Linde als „Schande" bezeichnet hat, schon gesehen?
KARSTEN WETTBERG: Leider, nein. Ich bin sofort nach dem Osnabrück-Spiel nach Kasing zu einem Oldie-Auswahlspiel gefahren. Im ersten Moment dachte ich, das sei alles Spaß. Aber ich habe mir das am Samstag Abend dann telefonisch bestätigen lassen.
Und?
Was Ziffzer gemacht hat, ist grob vereinsschädigend, eine schlimmere Aussage gibt es nicht. Ziffzer hat den Verein beschädigt, in einem Ausmaße, das nicht zu verzeihen ist.
Heißt: Sie werden die fristlose Kündigung auch unterzeichnen?
Natürlich, auch Franz Maget wird das bestätigen. Die schriftliche Kündigung wird heute (Dienstag, Anm) vollzogen. Wir sind uns im Präsidium 100 Prozent einig.
Ziffzer will ganz normal zur Arbeit gehen.
Für Ziffzer gibt es kein Zurück mehr. Wir im Präsidium werden uns die nächsten Tage zusammensetzen und alle Einzelheiten des Auflösungsvertrages besprechen, natürlich werden wir auch einen Anwalt zu Rate ziehen.
Hauptsponsor Trenkwalder hat angekündigt, sollte Ziffzer gehen müssen, aus seinem Engagement zurück zu treten.
Es sind Verträge da, da soll man ruhig bleiben. Ich sehe es so, dass Verträge nicht an Personen bezogen sind. Es geht hier um den Verein, um 1860.
Gibt es aus Ihrer Sicht ein Motiv, dass Ziffzer so ausfällig geworden ist?
Nein, natürlich nicht. Ich weiß ehrlich nicht, welcher Teufel ihn da geritten hat. Ich bin sehr enttäuscht von Ziffzer. Mehr will ich nicht sagen, ich werde in der Öffentlichkeit keine Schlammschlacht austragen, der Verein ist durch Ziffzer genug beschädigt worden.
Ziffzer sagte, Sie hätten Sportdirektor Stefan Reuter im Regen stehen lassen, weil Sie einen „kicker"-Artikel, indem er in Frage gestellt wurde, nicht dementiert hätten...
Warum habe ich Reuter im Regen stehen lassen? Und was habe ich mit dem „kicker" zu tun? Wir haben in sportlichen Dingen kein Mitspracherecht.
Interview: Oliver Griss