Löwen verpatzen Start in die Rückrunde: 1:3 gegen Bochum

Das ist bitter. Nur einen Tag nach der vorübergehenden Rettung verpatzen die Löwen den Start in die Rückrunde und verlieren daheim 1:3 gegen den VfL Bochum.
von  Abendzeitung
Ist Gabor Kiraly seinen Stammplatz bei 1860 los?
Ist Gabor Kiraly seinen Stammplatz bei 1860 los? © dpa

MÜNCHEN - Das ist bitter. Nur einen Tag nach der vorübergehenden Rettung verpatzen die Löwen den Start in die Rückrunde und verlieren daheim 1:3 gegen den VfL Bochum.

Fast auf die Minute genau waren 24 Stunden vergangen. Am Freitagmittag hatten die Löwen um kurz vor Eins von ihrer vorübergehenden Rettung gesprochen, es war ein blauer Feiertag, ein Tag der den Löwen Mut, Hoffnung und Kraft für die nächsten Wochen geben sollte. Vizepräsident Dieter Schneider sagte über den Tag vor dem Heimspiel des TSV 1860 gegen den VfL Bochum: „Ich hoffe, dass wir den Schwung dieser guten Woche mit ins Spiel nehmen werden.“

Doch er wurde enttäuscht. Zwar agierten die Löwen am Samstagmittag ab 13 Uhr gegen den Bundesligaabsteiger lange Zeit entschlossen und hielten ihr Heimspiel lange offen. Doch mit einem Moment schien alles vorbei. Denn bei der 1:3-Heimniederlage sah Verteidiger Kai Bülow in der 44. Minute nach einer krassen Fehlentscheidung des Wiesbadener Schiedsrichter Tobias Welz infolge eines leichten Remplers des Löwen-Profis im Strafraum die Rote Karte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Bochums Zlatko Dedic sicher, für die Sechzger war der Rückrundenauftakt genauso versaut, wie die Hinrunde mit einem 0:1 gegen Paderborn geendet hatte.

In einer kampfstarken und leidenschaftlichen zweiten Halbzeit gelang ihnen zwar noch der Ausgleich; Benny Lauth traf nach toller Vorbereitung von Stefan Bell zum 1:1 (72.); für den besten Löwen-Torschützen war es bereits Saisontor Nummer neun. Doch nur sechs Minuten später schoss Bochums Mirkan Aydin das 2:1 für die Westdeutschen - der ansonsten starke Löwen-Keeper Gabor Kiraly hatte einen haltbaren Schuss ins Tor rutschen lassen. Kurz darauf erhöhte Christoph Dabrowski zum 3:1 für die Gäste, die Partie war entschieden. Bochum gewann verdient, das Torschussverhältnis von 23:5 zugunsten der Gäste ließ keine Fragen offen.

Noch am Tag vor dem Spiel hatte sich 1860-Trainer Reiner Maurer zum wiederholten Male über die seiner Meinung nach zu vielen Fehlentscheidungen gegen seine Mannschaft in der Hinrunde beklagt. Dass er gleich zu Beginn der Rückserie schon wieder solche eine bittere Erfahrung machen müsste, hätte er zuvor sicher für einen schlechten Witz gehalten. Für Maurer war das alles ein bisschen zu viel, er ließ seinen Frust über die Rote Karte an Schiedsrichter Welz kurz nach dem Halbzeitpfiff so direkt aus, dass der ihn auf die Tribüne schickte - von dort musste sich Maurer die zweite Hälfte im Stehen ansehen.

Ansonsten konnte der Löwen-Trainer, dessen Mannschaft nach der zweiten Heimpleite in Folge im Niemandsland der Tabelle feststeckt, seinen Profis eigentlich nicht viel vorwerfen. Denn in der von Beginn an hart geführten Partie (nach 17 Minuten sahen schon drei Spieler gelb) gingen seine Sechzger vor 16.150 Zuschauern vor allem in Unterzahl so energisch zu Werke, dass man ihnen die nötige Moral nicht absprechen kann; auch wenn sie im Offensivspiel nur wenig Konstruktives zustande brachten. Die nach der positiven DFL-Entscheidung vom Freitag entstandene Aufbruchsstimmung bei den Blauen ist trotzdem schon nach einem Tag wieder verpufft.

Marco Plein

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.