Löwen-Traum: Ein weiteres Jahr mit Volland?

Eigentlich ist der Wechsel des 1860-Talents zur TSG Hoffenheim im Sommer fix. Nun aber hoffen Sportchef Hinterberger und Boss Schneider, Jungstar Kevon Volland ein weiteres Jahr ausleihen zu können.
München - Enttäuschung verboten! Die Löwen haben sich festgelegt: Der verpatzten Chance auf die Bundesligarückkehr will man nicht mehr nachtrauern. Geschäftsführer Robert Schäfer sagt: „Ich bin stolz auf das, was wir geschafft haben. Wir haben die Ziele erreicht. Wir waren bis zum Schluss oben dran und haben für das neue Jahr eine gute Basis geschaffen." Den Aufstieg hätte man zwar, wie es Schäfer sagt, „sehr gerne mitgenommen.” Aber auch so findet der 35-Jährige: „Die positiven Aspekte überwiegen. Die müssen wir hervorheben.” Sportchef Florian Hinterberger betont: „Wenn mir vor der Saison einer gesagt hätte, wir können am letzten Spieltag auf 60 Punkte kommen, das hätte ich freudestrahlend unterschrieben. Was die Mannschaft geleistet hat, ist aller Ehren wert.”
Und nun geht es an die Vorbereitungen, um kommende Saison noch ein paar weitere Pünktchen holen zu können. „60 plus x” lautet das Ziel von Trainer Reiner Maurer, und Hinterberger sagt: „Fußball ist zwar keine Mathematik, aber unser Dreijahresplan heißt nicht, dass wir erst in drei Jahren aufsteigen wollen, sondern innerhalb der nächsten drei Jahre.” Und dafür feilen die Sechzger nun.
Zwar steht ein großer Kaderumbruch an, doch wie nun bekannt wurde, mühen sich die Löwen auf einmal wieder darum, einen für unmöglich gehaltenen Traum doch noch wahr werden zu lassen. Weil sich Hoffenheim mit dem Leverkusens Eren Derdiyok verstärken wird, hoffen die Sechzger plötzlich darauf, den an die TSG verkauften Topstürmer Kevin Volland (19) noch länger behalten zu können. Hinterberger sagt dazu: „Normalerweise ist das Ding durch und wir haben keine Chance. Aber ich würde es mir wünschen, wenn doch noch was möglich wäre.”
Allein der „Wunschtraum”, wie Hinterberger den Gedanken an ein weiteres Jahr mit Volland nennt, zeigt, wie sehr 1860 den Umbruch fürchtet. Schließlich hat man verkündet, nächste Saison eine noch stärkere Mannschaft zu stellen als diese – und da wäre es fahrlässig, nicht jeder Chance auf einen Topspieler wie Volland (13 Tore) nachzugehen.
Präsident Dieter Schneider verdeutlicht die Brisanz des Themas und sagt: „Jeder Kommentar könnte sich bei diesem Thema als schädlich erweisen.” Intern also haben sich die Sechzger eine Strategie für eine weitere Ausleihe zurechtgelegt. Eineinhalb Jahre hat Volland nach seinem Verkauf an Hoffenheim am 17. Januar 2011 schon zur Leihe bei den Sechzgern gespielt; geht die blaue Erfolgsgeschichte des Allgäuers nun etwa weiter? „Schon im Winter war es ein Wunder, dass wir Kevin noch mal ein halbes Jahr behalten konnte”, sagt Hinterberger. Und weiter: „Ich denke, es wäre für seine Entwicklung immer noch förderlich, wenn er bei uns spielen könnte."