Löwen-Trainer Reiner Maurer: „Schon stolz“

MÜNCHEN - Am Sonntag ist Reiner Maurer 100 Tage im Amt. Hier zieht der Löwen-Trainer eine erste Bilanz.
Trainer Reiner Maurer war im Sommer nicht unbedingt zu beneiden, als er seinen Job bei den Löwen als Nachfolger von Ewald Lienen antrat. Erst die Unsicherheit, welcher Spieler aus finanziellen Gründen noch verkauft werden muss, der Rücktritt von Geschäftsführer Manfred Stoffers, der Verkauf des Leistungsträgers José Holebas und schließlich der verlorene Gerichtsprozess gegen den FC Bayern.
Doch Maurer jammerte nicht, er ging mit den Problemen sehr souverän um, blieb ruhig und steht vor dem Heimspiel am Sonntag gegen Union Berlin (13.30 Uhr, Liveticker bei abendzeitung.de) nach sechs Spielen auf Platz acht. In der AZ zieht Maurer eine erste kleine Bilanz nach 100 Tagen an der Grünwalder Straße und spricht über:
seine Zeit im Vergleich zu damals: „Das ist schon einige Zeit her, dass ich damals hier Trainer war (2004-2006, d. Red.). Fünfeinhalb Jahre sind ja im Trainerleben eine Ewigkeit (lacht). Trainer bei 1860 zu sein, ist immer eine tolle Sache. Von daher bin ich schon stolz darauf, hier arbeiten zu können, genauso wie damals auch.“
die Zuschauerzahlen: „Natürlich hätte ich mir in den ersten beiden Heimspielen mehr Zuschauer gewünscht, das hätte uns auch wirtschaftlich weitergeholfen. Wir sind dafür verantwortlich, dass mehr Zuschauer zu unseren Heimspielen kommen. Wenn wir gute Leistungen bringen und die Ergebnisse stimmen, werden auch noch mehr Zuschauer kommen. Am Sonntag ist letzter Wiesn-Sonntag, da soll das Wetter sehr gut werden, und da hoffen wir natürlich auf eine gute Kulisse und drei Punkte. Erst zu Sechzig, dann auf die Wiesn! Das hat sich die Mannschaft nach der guten Leistung in Augsburg auch verdient. Für die Fans wäre es natürlich optimal, drei Punkte auf der Wiesn zu feiern.“
die Zusammenarbeit mit Löwen-Sportdirektor Miroslav Stevic: „Die Zusammenarbeit mit Miki ging sehr gut los, und es läuft immer besser. Wir tauschen uns aus, ich bin zufrieden, wie der Umgang miteinander ist.“
Kaderzusammenstellung: „Unsere jetzige Situation stellt sich grundsätzlich schon positiv dar. Wir haben einen guten Kader. Wir haben alle Leistungsträger behalten und sogar noch Spieler dazubekommen, die uns weiterhelfen.“
sein Wohlbefinden nach 100 Tagen: „Also, ich kann mich nicht zurücklehnen und die Augen schließen, weil die ersten 100 Tage gut angelaufen sind. Wir wollen hier weiter Gas geben und den positiven Trend fortsetzen. Momentan sind wir in der Erfolgsspur, aber wir wollen ganz klar ins obere Tabellendrittel.“
den Trend nach dem Sieg in Augsburg: „Für uns ist es wichtig, dass wir jetzt natürlich nicht nachlassen und dass wir jetzt auch den Sprung ins obere Tabellendrittel schaffen. Wir sind jetzt in der Tabelle nur Achter und das kann nicht unser Ziel sein, aber für das schwere Anfangsprogramm ist das ganz okay. Doch jetzt ist die Erwartungshaltung hoch und es müssen drei Punkte her am Sonntag gegen Union Berlin.“
seinen Problemfall Savio Nsereko: „Savio ist noch ein junger Spieler, der letztes Jahr gar keine Spielpraxis hatte. Er war in den letzten zwei Jahren bei vier Vereinen, ist zwischen Italien, England und Deutschland hin- und hergependelt. Er muss zu seinem Spiel finden. Da muss er ganz klar daran arbeiten. Zuletzt hat sich Savio besser dargestellt, aber er hat auf der linken Seite einen großen Konkurrenzkampf.“
Reinhard Franke