Löwen-Trainer Maurer: Kein Jammern auf hohem Niveau

Jammern? Das gibt es nicht bei Löwen-Coach Reiner Maurer. Im Gegenteil: Er freut sich mit jenen Spielern, die in der Länderspielpause für ihre Heimatländer im Einsatz sind. "Das ist auch eine Auszeichnung für den TSV 1860."
von  Abendzeitung
Wieder in der Erfolgsspur: Löwen-Coach Reiner Maurer.
Wieder in der Erfolgsspur: Löwen-Coach Reiner Maurer. © dpa

MÜNCHEN - Jammern? Das gibt es nicht bei Löwen-Coach Reiner Maurer. Im Gegenteil: Er freut sich mit jenen Spielern, die in der Länderspielpause für ihre Heimatländer im Einsatz sind. "Das ist auch eine Auszeichnung für den TSV 1860."

Klar, 1860-Trainer Reiner Maurer hat momentan freilich keinen Grund sich zu grämen, angesichts des aktuellen Hochs bei den Löwen – zehn Punkte aus den letzten vier Spielen. Platz sechs, nur vier Punkte Abstand auf Platz eins. Zweitbester Saisonstart seit 2004 für die Blauen. So lässt sich der Mindelheimer die gute Laune auch nicht durch die Länderspielpause vermiesen, die seine Vorbereitung auf das nächste Spiel in Oberhausen (17.10.) stören könnte.

Im Gegenteil. Es passt ganz gut, dass die Löwen am Samstag (18 Uhr) auf Einladung des Hauptsponsors Comarch zu einem Testspiel ins polnische Krakau müssen. Denn da lässt Maurer viele Reservisten ran, die sonst nicht zum Zug kommen. Wieder mal fehlen Maurer im Training in den nächsten anderthalb Wochen Spieler, darunter drei Leistungsträger. Gabor Kiraly, Stefan Bell, Moritz Leitner, Kevin Volland und Daniel Hofstetter sind mit ihren Nationalmannschaften auf Länderspielreise.

Kiraly trifft mit der ungarischen Nationalmannschaft in zwei EM-Qualifikationsspielen auf San Marino und Finnland, Bell bereitet sich seit Montag in Unterhaching auf das Testspiel der deutschen U21-Nationalmannschaft gegen die Ukraine vor (Montag, 20.15 Uhr, live auf Sport1) und die Löwen-Youngsters Moritz Leitner, Kevin Volland und Daniel Hofstetter nehmen am EM-Qualifikationsturnier der deutschen U19-Nationalmannschaft teil. Das Team von Trainer Ralf Minge spielt gegen Andorra, Nordirland und die Schweiz.

Auch Mate Ghvinianidze hätte eigentlich bis Mitte kommender Woche mit der Nationalelf seines Heimatlandes Georgien unterwegs sein sollen. Doch seine Bauchmuskelverletzung macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Ghvinianidze kehrte am Mittwoch wieder zurück nach München.

Maurer nimmt die Abstellung seiner Nationalspieler locker und findet sich mit der Situation ab. Jammern? Das gibt es beim Löwen-Coach nicht. „Man muss es nehmen wie es ist. Das ist einfach so, wenn man Nationalspieler oder U-Spieler hat, daran hat sich zum letzten Mal nichts geändert“, sagt Maurer zur AZ.

„Man freut sich doch auch darüber, wenn man Spieler hat, die international spielen.“ Und weiter: „Es ist jetzt nicht so schlimm wie das letze Mal (da fehlten noch Aleksandar Ignjovski und Antonio Rukavina, d. Red.). Außerdem spielen wir diesmal am Sonntag und nicht wie zuletzt am Samstag.“ Maurer freut sich gar für die Spieler und sieht es als „Auszeichnung für den Verein" an.

Der Coach sieht offenbar nur den Fall Kevin Volland problematisch. Da kommt der Familienvater in Maurer hoch. „Beim Volland ist das eine ganz schwierige Situation, weil er ja noch sein Abitur schreibt. Es ist natürlich schwierig, so einen Spieler dann einzubinden. Er ist zum einen sehr nah dran bei uns in der ersten Mannschaft, hat aber auch die Auswahlspiele und zusätzlich die Belastung mit der Schule.“

Maurer fügt an: „Auch Hochstetter braucht einfach noch ein bisschen und Leitner hat das Glück, dass er nicht mehr in der Schule ist.“ Gibt es von Kiraly Hilfestellung für die Jungen? Maurer: „Gerade ein Kiraly hilft den Jungen mit der Situation klarzukommen. Wir dürfen aber generell nicht unzufrieden sein, wenn sie jetzt für ihr Land spielen können. Für einen Bell ist es doch eine Ehre, U21 zu spielen. Das ist schon eine ganz gute Marke. Es ist bei allen Spielern auch eine Auszeichnung für 1860.“

Reinhard Franke

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