Löwen-Trainer Bierofka: "Mir ist wurscht wer Favorit ist"

1860-Trainer Daniel Bierofka hat das Spitzenspiel gegen den 1. FC Schweinfurt 05 zu einem Duell auf Augenhöhe erklärt – und das Oktoberfest für seine Spieler für beendet. Zudem spricht er über eine mögliche Herbstmeisterschaft der Sechzger.
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Erteilt seinen Spielern Wiesn-Verbot: 1860-Coach Daniel Bierofka. (Archivbild)
pm Erteilt seinen Spielern Wiesn-Verbot: 1860-Coach Daniel Bierofka. (Archivbild)

München - Favorit oder nicht – das ist hier die Frage. TSV 1860 gegen 1. FC Schweinfurt 05, so heißt es am Samstag (14 Uhr, im AZ-Liveticker) im Spitzenspiel der Regionalliga Bayern. Erster gegen Zweiter, die Elf von Trainer Daniel Bierofka rangiert dabei fünf Punkte vor dem ärgsten Verfolger.

Doch ist das Meisterrennen bereits so gut wie entschieden, wie Schweinfurt-Trainer Gerd Klaus zuletzt glauben machen wollte? Oder ist es ein Duell auf Augenhöhe? "Das ist mir wurscht", sagte Bierofka am Freitag im Gespräch mit den Medienvertretern lapidar, um seine Sicht der Dinge doch noch etwas genauer zu erklären: "Beide Mannschaften wollen das Spiel gewinnen, wer dann der Favorit ist ... – es ist Erster gegen Zweiter, also ist es ein Spiel ungefähr auf Augenhöhe. Ich gehe von einem engen Spiel aus, bei dem wir als Sieger vom Platz gehen wollen." Zudem sprach Bierofka über ...

... das Kribbeln vor dem Spitzenspiel: "Es geht noch. Wir haben noch eine Trainingseinheit. Morgen kann es schon anders sein, aber bei mir kribbelt es eh' vor jedem Spiel. Es ist für mich kein besonderes Spiel, sondern einfach eines mit der besonderen Brisanz Erster gegen Zweiter. Ich kenne Schweinfurt sehr gut, den Trainer Gerd Klaus. Wir haben ein sehr kollegiales Verhältnis und verstehen uns gut."

... die Aussage von Trainer Klaus, mit den Löwen nicht mithalten zu können: "Deutschland ist ein freies Land, er kann sagen, was er will – aber glauben tu ich es ihm nicht. Ich kann sagen, was ich will und er kann sagen, was er will, aber ich glaube, es ist noch zu früh. Und ich glaube nicht, dass er es ernst gemeint hat. Eine Mannschaft, die nach dem zwölften Spieltag nur fünf Punkte hinter dem Tabellenführer steht und sich dann freiwillig verabschiedet … schau' ma mal."

... die Qualität von Schweinfurt: "Sie haben eine ausbalancierte Mannschaft, auch vom Alter her. Sie haben gezeigt, dass sie Spiele gewinnen können, haben in der letzten Saison den Toto-Pokal gewonnen, haben im DFB-Pokal gegen Sandhausen gewonnen. Sie spielen sehr robust. Wenn man die Fairplay-Tabelle anschaut, stehen sie auf dem letzten Tabellenplatz, von dem her können sie auch dazwischenlangen. Da sind alles Attribute, auf die wir aufpassen müssen, aber wir wollen unser Spiel durchziehen."

... die Motivation seiner Akteure: "Ich muss meine Spieler selten motivieren. Wenn man gesehen hat, was für ein Zug im Training drin war – da muss ich nicht mehr groß was sagen. Spieler, die hintendran sind, ein Lukas Aigner oder Felix Bachschmid, ich kann noch einige aufzählen: Es ist Wahnsinn, wie sie Gas geben. Die Trainingsqualität ist wesentlich höher, wenn die Jungs hinten anschieben – und das machen sie. Von dem her sind sie für mich genauso wichtig wie die Elf, die morgen aufläuft."

... das zur Verfügung stehende Personal: "Alle sind wieder fit, außer Felix Weber und Timo Gebhart. Es ist schon wahrscheinlich, dass die Rückkehrer wieder in der Startelf stehen, denn sie haben auch vorher gute Leistungen gebracht und sich das auch verdient. Aber ich lasse mir das noch ein bisschen offen und werde in meinen Bauch reinhören."

... eine mögliche Vorentscheidung um die Herbstmeisterschaft: "So ein Titel bedeutet mir gar nichts. Ich glaube es auch nicht, denn ich weiß, wie schnell mal in der Regionalliga mal ein, zwei Spiele verlieren kann. Ich habe auch schonmal gesagt: Der Meister wird nicht im direkten Duell entscheiden, sondern meistens dadurch, wer mehr Punkte gegen Mannschaften lässt, die unten drinstehen. Gegen Mannschaften, die oben stehen, kannst du mal Unentschieden spielen oder auch mal verlieren, aber du darfst einfach keine Punkte liegen lassen gegen Mannschaften, die unten drinstehen."

... Sechzig und die Wiesn: "Der Wiesn-Besuch war schön. Wir haben am Dienstag zwei Mal hart trainiert. Die Jungs waren alle schon mindestens einmal auf der Wiesn, also können sie es schon verkraften, dass sie einmal kein Bier getrunken haben. Ich hätte den Termin auch gerne verschoben, aber das ging nicht. Ganz klar: Die Wiesn ist jetzt vorbei für meine Spieler. Sie können es gerne probieren, aber ich darf es nicht rauskriegen. Ich bin Münchner, von dem her haben ich einige Vögel auf der Wiesn, von denen das ein oder andere dann zwitschert. Ich denke, dass sie genügend Zeit hatten, die Wiesn auskosten. Für mich heißt Profidasein auch Verzicht – auf gewisse Sachen zu verzichten, die andere Leute vielleicht machen können. Und das erwarte ich auch von den Spielern. Wir haben am Dienstag und am Freitag die nächsten Spiele. Darauf legen wir den Fokus, alles andere ist unwichtig. Jeder Tropfen Alkohol verlängert die Regeneration. Die Spieler können ja beim BFV anrufen, ob das Spiel auf Samstag verlegt wird, dann könnten wir es uns überlegen. Aber drei Tage in sechs Spielen, da geht das nicht."

... eine Ausnahmestellung Schweinfurts: "Für uns ist jedes Spiel ein Brocken, denn jede Mannschaft, die gegen uns spielt, wächst über sich hinaus und spielt mit 120 Prozent. Braucht man nur mal Greuther Fürth anschauen, wie die gegen uns gespielt haben. Seitdem haben sie kein Spiel gewonnen. Man sieht, dass die Mannschaften gegen uns alles raushauen und dementsprechend die Körner im nächsten Spiel fehlen."

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