Löwen-Tattoos: Blau bis unter die Haut
NEUSIEDL - Bei den Löwen ist in diesem Sommer alles neu. Sogar was die Gemälde auf der Haut angeht. Stefan Aigner mit seinem Löwen auf dem Schulterblatt und Djordje Rakic mit Verzierungen am Rücken haben die Löwen verlassen, Ismael Blanco und Grigoris Makos sind neu dabei – beide tragen allerlei Tattoos am gesamten Arm.
„Das muss jeder für sich selbst entscheiden, ich bin kein großer Freund von diesen Gemälden“, sagt zwar Trainer Reiner Maurer, doch Geschäftsführer Robert Schäfer betont: „Ich habe selbst keines und ich habe das auch nicht vor. Aber ich finde es cool, wenn wir Spieler haben, die mit ihren Tattoos was zum Ausdruck bringen wollen. Die Spieler haben für mich dann schnell das Zeug zum Charakterkopf.“
Blanco und Makos haben beim TSV 1860 bereits gute Gesellschaft, denn auch Daniel Halfar, Necat Aygün und Guillermo Vallori tragen auffällige Tattoos (auch Maximilian Nicu, er aber möchte nicht darüber sprechen) – die meisten haben ihre Familienmitglieder verewigt.
Schäfer sagt: „Wenn man sich einmal dazu entschieden hat, ist es für immer. Man muss entschlossen sein. So wie auf dem Platz.“ Entschlossenheit und Ausdrucksstärke, bei Sechzig geht blau bis unter die Haut – die AZ zeigt die Gemälde auf der Löwen-Haut.
Ismael Blanco: Rote Rosen für Caterina und Angelina
Der Argentinier hat sich den rechten Arm verzieren lassen. Dort trägt er eine rote Rose und die Portraits seiner beiden Töchter Angelina am Unterarm und Caterina am Bizeps. „Meine Familie kommt hoffentlich sehr bald auch nach München. Sie ist bis jetzt immer mit mir gekommen, wo ich Fußball gespielt habe“, sagt Blanco, der zudem noch ein verziertes Kreuz auf dem Oberarm und eine rote Rose über dem Handgelenk auf der Haut trägt.
Guillermo Vallori: Gegen den Strom schwimmen
Der Mann aus Mallorca hat sich im Dezember 2010 einen Koifisch und eine Lotosblume in die linke Schulter stechen lassen. Der Verteidiger erklärt: „Der Fisch muss gegen den Strom schwimmen, um zu überleben. Das heißt, das Leben kann schwer sein, man muss sich für seine Ziele anstrengen.“ Und die Lotospflanze behält ihre Farben und Struktur auch bei starkem Regen. „Sie strahlt von innen“, sagt Vallori, der sechs Stunden ruhig sitzen musste für das farbige Tattoo.
Grigoris Makos: Ein Arm wie ein Gemälde
Der Grieche hat das auffälligste Tattoo der Löwen – der gesamte rechte Arm ist ein Gemälde. „Vielleicht kommt die andere Seite auch irgendwann dran, sagt Makos, „vielleicht sehe ich irgendwann so aus wie der Portugiese Meireles.“ Aktuell sieht man auf seinem Arm ein Gesicht der Heiligen Maria, eine rote und eine dunkle Rose, dazu die Anfangsbuchstaben der Namen seiner Familie. G für Grigoris, A für seinen Bruder Alex, B für Vater Bill und ein S für Mutter Seife.
Necat Aygün: Die Familie auf arabisch
Der Sohn türkischer Eltern ist gläubiger Moslem. In seinen rechten Unterarm hat er sich die Namen seiner Familie stechen lassen - in arabischen Schriftzeichen. „Ich will sie immer bei mir tragen“, sagt der 32-Jährige: „Dort stehen die Namen meiner Mutter Ismeta, meines Vaters Abdi und meiner Brüder Sedat und Suat.“
Daniel Halfar: Für Louis, den Putzmunteren
Der Flügelstürmer ließ sich sein Tattoo am linken Oberarm vor zwei Jahren stechen. Halfar trägt den Namen und den Geburtstag seines Sohnes Louis unter der Haut. Vor zwei Jahren kam der Kleine mit einem Herzfehler auf die Welt und musste sogar operiert werden. Er wurde gesund. Halfar: „Er ist putzmunter und kann schon gut sprechen.“
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