Löwen stürmen auf Aufstiegsplatz

Nach dem 5:0-Sieg in Cottbus feiern die Löwen ein fulminantes 4:0 gegen Erzgebirge Aue. Halfar besticht mit tollem Spiel und herrlichem Lupfer.  
von  Marco Plein

Nach dem 5:0-Sieg in Cottbus feiern die Löwen ein fulminantes 4:0 gegen Erzgebirge Aue. Halfar besticht mit tollem Spiel und herrlichem Lupfer.

München – Antonio Rukavina stand mehrere Sekunden ungläubig auf dem Rasen, legte seine Hände auf den Kopf und riss die Augen auf. Dann stapfte er ein paar Meter in Richtung seines Mitspielers Daniel Halfar, streckte seine Arme nach vorne und verbeugte sich vor ihm. Ein Mal, zwei Mal, drei Mal; denn was Halfar soeben gemacht hatte, schien Rukavina nicht glauben zu können. Mit einem gefühlvollen und präzisen Lupfer hatte der 23 Jahre alte Löwen-Dribbler den TSV 1860 nach einer überaus dominanten ersten Halbzeit in Führung gebracht. Beim 4:0-Sieg der Sechzger gegen Erzgebirge Aue, bei dem Halfar ja auch schon das erste Tor geschossen hatte, war die Bogenlampe der gefeierte Höhepunkt.

Der frühe Löwen-Höhenflug, zu dem die Sechzger mit ihrem fulminanten 5:0 am vergangenen Samstag bei Energie Cottbus abgehoben waren, hält also nicht nur an: Die Löwen nehmen sogar noch mal an Flughöhe zu. Am Sonntag sprangen die Sechzger auf Platz zwei; nach dem Montagsspiel kann zwar Eintracht Frankfurt oder Fortuna Düsseldorf noch vorbeiziehen, doch auf einem Platz unter den ersten drei hatten die Sechzger nach einem abgeschlossenen Spieltag schon seit November 2007 nicht mehr gestanden – doch nun haben sie ihn sicher. So gesehen hätten es die Löwen-Fans auf ihrem Plakat nicht besser auf den Punkt bringen können, auf dem zu lesen war: „Unsere Jungs spielen super auf, startet jetzt nen Lauf.“

Seitdem Reiner Maurer die Löwen als Trainer im vergangenen Sommer wieder übernommen hat, sah man die Mannschaft nie so spielfreudig und leichtfüßig wie jetzt. Am Sonntag kombinierten sie sich trotz 27 Grad so selbstbewusst nach vorne, dass Halfars Tor nach zehn Minuten – ein strammer Schuss nach kurz ausgeführtem Eckball - nur das Ergebnis einer beeindruckend drangvollen Frühphase in diesem Spiel war.

Zuvor hatte der Mann des Tages schon einen Distanzknaller knapp neben das Tor gesetzt und danach Kevin Volland mit einem herrlichen Anspiel im Strafraum nur knapp verpasst. Zwar ließen die Löwen nach der Pause ein wenig nach, doch spätestens nach 69 Minuten wurden die 24.600 Zuschauer in der Arena wieder laut: Denn erst traf Goalgetter Benny Lauth mit links zum 3:0, nur drei Minuten später erhöhte dann der eingewechselte Manuel Schäffler nach herrlicher Vorarbeit von Stefan Aigner und Halfar auf 4:0.

Dann wurde Halfar vom gesamten Stadion bei seiner Auswechslung mit stehendem Applaus verabschiedet, und schlussendlich drückten die Löwen-Anhänger ihre Begeisterung dann auch noch durch eine mehrere Runden anhaltende La-Ola-Welle aus. „Oh, wie ist das schön, so was hat man lange nicht gesehen“, sangen sie dabei – und genau so war es auch.

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.