Löwen schockiert von eigener Abwehr
Der TSV 1860 hat in zehn Spielen schon 18 Gegentore kassiert. Nach Bucks Roter Karte gehen die Umbauarbeiten weiter – hinten, dort haben die Löwen ihre größten Sorgen.
München – An sein größtes Problem wollte Reiner Maurer am Sonntag noch gar nicht denken. Als der enttäuschte Löwen-Trainer über die 2:4-Heimpleite seiner Mannschaft gegen Aufsteiger Dynamo Dresden sprach, ging er auf seiner Riesenbaustelle, die überaus anfällige Abwehr, lieber nicht ein. Damit wird der Allgäuer sich in den kommenden Tagen ohnehin noch genug beschäftigen müssen. Mit nun schon 18 Gegentoren haben die Löwen eine der schlechtesten Defensiven der Liga.
Denn nachdem Innenverteidiger Necat Aygün wegen einer Knieverletzung noch mehrere Wochen fehlen wird und auch Kai Bülow seine Rotsperre abzusitzen hat, fehlt den Löwen in zwei Wochen in Rostock nun auch noch Stefan Buck, der gegen Dresden nach einer Notbremse vom Platz geflogen war. „Es ist grotesk“, sagte Sportchef Florian Hinterberger, „ausgerechnet da, wo wir eh schon am anfälligsten sind, trifft es uns am härtesten.“
Man könnte nun meinen, der logische Schritt nach Bucks Roter Karte sei, den jungen Christopher Schindler wieder spielen zu lassen. Doch das Neuperlacher Abwehrtalent brachte der Trainer schon nach Bülows Roter Karte in Fürth nicht ins Spiel, auch aus der Startelf gegen Dresden hielt er ihn fern, und auch als die Löwen gegen Dynamo hinten mächtig wackelten, ließ Maurer den einstigen U21-Nationalspieler draußen.
Die andere große Problemzone, die Linksverteidigerposition, entwickelt sich derweil zur Dauerbaustelle. Nach Arne Feick und Collin Benjamin probierte Maurer auf der Position nun schon den dritten Spieler aus: Sandro Kaiser. Doch der Rückkehrer aus Bielefeld, den Maurer selbst eher als Offensivmann sieht, konnte sich auf der Position nicht in Szene setzen. Klar ist jetzt schon, in Rostock wird es in rund zwei Wochen die neunte Viererkette im elften Spiel geben.
Hier noch mal zur Übersicht alle Abwehrformationen der Sechzger diese Saison von rechts nach links:
1. Spieltag, in Braunschweig (1:3): Malura, Schindler, Buck, Feick.
2. Spieltag, gegen Karlsruhe (2:1): Malura, Schindler, Bülow, Feick.
3. Spieltag, in Cottbus (5:0): Rukavina, Schindler, Bülow, Feick.
4. Spieltag, gegen Aue (4:0): Rukavina, Schindler, Bülow, Feick.
5. Spieltag, in Düsseldorf (1:3): Rukavina, Schindler, Bülow, Feick.
6. Spieltag, gegen Union (3:1): Schindler, Bülow, Buck, Feick.
7. Spieltag, in St. Pauli (2:4): Rukavina, Schindler, Buck, Feick.
8. Spieltag, gegen FSV Frankfurt (4:0): Rukavina, Aygün, Buck, Benjamin.
9. Spieltag, in Fürth (0:2): Rukavina, Bülow, Buck, Benjamin.
10. Spieltag, gegen Dresden (2:4): Rukavina, Buck, Benjamin, Kaiser.