Löwen-Routinier Starke schlägt nach BVB-Klatsche Alarm: "Wir kommen völlig unter die Räder"

Der TSV 1860 verliert bei Borussia Dortmund II trotz guter erster Hälfe mit 0:3. Nach der Partie fand Routinier Manfred Starke klare Worte für die Klatsche.
von  AZ
Die Partie gegen den BVB II war auch für Routinier Manfred Starke ein Spiel zum Vergessen.
Die Partie gegen den BVB II war auch für Routinier Manfred Starke ein Spiel zum Vergessen. © IMAGO/osnapix

München - "Out of the dark, into the light" (Englisch für "Aus der Dunkelheit ins Licht"). Mit diesem Schriftzug begrüßten die mitgereisten Sechzig-Fans ihre Mannschaft in Dortmund. Doch anstatt einen Schritt aus der Krise zu machen, ging es für die Löwen noch tiefer in die Dunkelheit des Tabellenkellers. Nach der 0:3-Klatsche gegen den BVB II sitzen die Löwen nun mit ihrem Trainer Maurizio Jacobacci (60) auf dem ungemütlichen Platz 15. 

Löwen brechen nach Rückstand erneut auseinander 

"In der zweiten Halbzeit kommen wir völlig unter die Räder", musste auch Mittelfeldroutinier Manfred Starke (32) nach der Partie gegenüber "Magenta Sport" zugeben. Der Neuzugang aus Oldenburg hatte sich sein 250. Spiel in der 3. Liga wohl deutlich anders vorgestellt. Eine Erklärung für die erneute Schlappe hatte Starke nach der Partie aber nicht: "Es ist schwer, das so kurz nach dem Spiel zu erklären, ich verstehe es selber nicht."

Viel Verständnis für diesen Auftritt des TSV 1860 hatten auch die Sechzig-Anhänger nicht. Nach der Partie bekamen die Löwen-Kicker um Starke ein Pfeifkonzert auf die Ohren. Wohl auch, weil sich die Münchner nach dem Rückstand erneut wie die Schulbuben ausspielen ließen und völlig auseinanderbrachen. "Das ist auffällig, dass das bei uns so ist. Da müssen wir uns als Spieler hinterfragen, wieso und weshalb das zustande kommt", so der 32-Jährige. "Es ist jetzt eine brutal blöde Situation. Dass muss man so offen ansprechen."

Vorstandsbeben nicht der Grund für den Löwen-Absturz: "Können zweite Halbzeit nicht auf sowas schieben"

Das Beben im Vorstand sieht Starke aber nicht als Grund für die Leistung der Giesinger nach der Pause. "Jetzt mal ehrlich. Wir können die zweite Halbzeit nicht auf sowas schieben. Wir stehen auf dem Platz, was drum herum passiert, das darf uns nicht tangieren. Wir müssen unsere Leistung abrufen und das haben wir in der zweiten Halbzeit auf gar keinen Fall." Rumms! 

Im selben Atemzug wurde Starke nochmal deutlich. "Wir müssen uns aber auch ankreiden, dass wir in der ersten Halbzeit unsere Chancen nicht nutzen. Wenn ich überlege, was wir in den letzten drei bis vier Spielen für Chancen hatten, davon würden andere träumen. Wir machen die Tore einfach nicht und fressen die dann hinten. Das tut extrem weh", so der Sechser des TSV 1860. 

Nach Niederlage gegen BVB II: Druck auf Jacobacci steigt

Zustimmung gab es für diese Aussage von seinem Coach, der gegen Ende der zweiten Hälfte mehrmals "Trainer raus, Trainer raus"-Rufe abbekam. "Wir belohnen uns nicht für den Aufwand, den wir betreiben. Wir haben einfach den Killer-Instinkt nicht. Das ist schade", resümierte Jacobacci. Für den gebürtigen Berner dürfte die Luft an der Grünwalder Straße 114 nach der erneuten Pleite allmählich immer dünner werden. 

Bekam "Trainer raus"-Rufe ab: Löwen-Coach Maurizio Jacobacci.

Dennoch gab sich Jacobacci kämpferisch: "Wir müssen schauen, dass wir da so schnell wie möglich wieder rauskommen." Ähnliche Worte wählte Starke. "Wir müssen weitermachen und wir wollen auch weitermachen", sagte der Löwen-Routinier. Die nächste Möglichkeit, ein anderes Gesicht an den Tag zu legen, haben die Münchner am Samstag. Da trifft der TSV 1860 im Grünwalder Stadion auf den Tabellensechsten aus Essen.

Ob Jacobacci da noch Löwen-Trainer ist, wird sich zeigen. 

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