Löwen-Profi Buck: Finanzieller Schiffbruch

München - Eigentlich ist Stefan Buck die Ruhe selbst. In der Verteidigung des TSV 1860 sorgt der 31-jährige Profi für Sicherheit. Gestern jedoch begab sich der gebürtige Schwabe auf unbekanntes Terrain – und war nervös.
Vor dem Oberlandesgericht München wurde seine Klage einen Anlageberater verhandelt: Buck hat mit offenbar riskanten Geldanlagen 70.000 Euro verloren. Die Schuld sieht er jedoch nicht bei sich, sondern bei seinem früheren Berater Stephan Bauer.
Angefangen hatte alles im Jahr 2007. Der damals 27-Jährige hatte, nachdem er in den Jahren zuvor bei der SpVgg Unterhaching zum Leistungsträger und Mannschaftskapitän gereift war, den Sprung in die Bundesliga zum Karlsruher SC gewagt. Dort lernte er den Kapital- und Anlageberater Bauer kennen, der auch andere Fußballprofis betreut. Bauer riet Buck, sein Geld in den Öltanker „King Darwin“ zu investieren.
Eine Investition mit Folgen, denn Buck verlor das gesamte Geld. Damals erschien Buck das Angebot passend. Er unterschrieb jedoch, ohne zuvor das Kleingedruckte zu lesen. Warum, das begründete er am Donnerstag vor Gericht: „Ich habe Herrn Bauer zwei oder drei Mal getroffen und ihm vertraut. Mein Kapital zu sichern, war oberste Priorität. Es ging mir überhaupt nicht darum, großartig neues Geld zu verdienen. Sicherheit war das Wichtigste“, so Buck. Er fühle sich gezielt schlecht und zu risikoreich beraten, obwohl er jegliches Risiko vermeiden wollte.
Unterstützung erhielt der Löwen-Profi vor Gericht von seiner Mutter Regina, die ihm als Zeugin zur Seite stand. Sie warf dem Anlageberater vor, zu wenig Aufklärung betrieben und damit die 70000 Euro leichtsinnig verzockt zu haben. „Es war nie die Rede von einer Risikoanlage. Das Geld sollte sicher angelegt werden. Wir haben Herrn Bauer blind vertraut – ein Riesenfehler“, sagte Regina Buck.
Berater Bauer jedoch sieht sich zu Unrecht beschuldigt. „Ich habe alle Investitionen und Geldanlagen genauestens und detailliert mit Stefan Buck besprochen. Er wusste über alle Risiken Bescheid und hat sich auf dieses Geschäft eingelassen“, sagte er.
Der Richter wollte am Donnerstag noch keine Entscheidung treffen. Das Urteil soll am 1. März fallen.