Löwen ohne Patzer: Eigentlich schon Dritter

München - Der Aufstieg ist das lange gehegte Ziel beim TSV 1860. Seit dem Bundesliga-Abstieg 2004. Genau so lange hinken die Löwen ihren Ansprüchen hinterher.
Mit Platz sieben ist das in dieser Saison nicht anders. Dennoch fragen sich viele Fans: „Wo könnten wir nur stehen, wenn die Mannschaft auf ihrem Weg nicht so viele Punkte liegen lassen würde?“ Oft wäre mehr drin gewesen.
Zehnmal haben die Löwen schon unentschieden gespielt in 24 Spielen. Dennoch hat Trainer Alexander Schmidt den Aufstieg noch nicht abgehakt, den dritten Platz fest im Visier: „Es sind noch zehn Spiele, in denen es 30 Punkte zu vergeben gibt.“
Rechenspiele, die Schmidt so gar nicht machen müsste. Im bisherigen Saisonverlauf fallen vor allem fünf Spiele auf, in denen mehr drin gewesen wäre. Vier davon unter Schmidt. Die AZ zeigt, wo der TSV 1860 Anfang März mit etwas mehr Glück und weniger Unvermögen stehen könnte. Und welche Punkte unnötig verdaddelt wurden.
1:1 gegen Erzgebirge Aue (10. Spieltag): Es war ein kalter Montagabend im Oktober. Die Löwen hätten mit einem Heimsieg bis auf einen Punkt an den dritten Platz heranrücken können. Gegen ein engagiertes Team aus dem Erzgebirge kam der TSV 1860, damals noch unter Trainer Reiner Maurer, nicht über ein 1:1 hinaus. Guillermo Vallori erzielte das einzige Tor für die Löwen, die zahlreiche Chancen vergaben. Fazit: Zwei Punkte verspielt.
1:1 bei Jahn Regensburg (18. Spieltag): In der Partie beim Tabellenletzten (!) konnten die Löwen am Ende froh sein, dass es überhaupt noch zu einem Unentschieden reichte. Moritz Stoppelkamp glich in der 85. Minute die Regensburger Führung aus. Dennoch, bei den Ansprüchen des TSV 1860, wäre ein Sieg Pflicht gewesen. Der Auftritt war am Ende aber mehr als enttäuschend. Fazit: Zwei Punkte verspielt.
0:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern (20. Spieltag): Es hätte der Beginn der großen Aufholjagd werden sollen. In der Winterpause hatten sie bei den Löwen alles auf dieses eine Spiel gegen den Tabellendritten ausgerichtet. Bis auf zwei Punkte wollte man mit einem Sieg an die Lauterer heranrücken. So der Plan. Und tatsächlich: Lange Zeit war der TSV 1860 auch das bessere Team, verpasste es aber, die drei Punkte zu machen. Die holten dann noch die Lauterer mit einem Tor in der 87. Minute. Fazit: Drei Punkte verspielt.
0:1 gegen den VfL Bochum (22. Spieltag): Wieder verspielen die Löwen drei Punkte. Wieder in einem Heimspiel. Nicht mal 73 Minuten in Überzahl konnten die Angreifer für Tore nutzen. Bochums Schlussmann Andreas Luthe avanciert zum Mann des Tages. Fazit: Drei Punkte verspielt.
1:1 gegen den FC Ingolstadt (24. Spieltag): Der jüngste Rückschlag. 52 Minuten lang liegen die Löwen vorne. Dann schießt Dominik Stahl Ola Kamara ins Gesicht – die Folge ist das 1:1 (79.). Und der TSV 1860 bleibt sechs Punkte hinter Lautern, ist Siebter und könnte mit den zwölf Punkten mehr doch schon Dritter sein. Fazit: Zwei Punkte verspielt.
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