Löwen-Neuzugang: Jó napot*, Krisztian!
München - Es war der zweite Tag im Trainingslager von Marbella, als sich Löwen-Sportchef Gerhard Poschner länger mit einem graumelierten Mann mit Sonnenbrille unterhielt. Sein Name: Serafino Luzzi. Seine Funktion: Spielerberater.
Am Montag trafen sich die beiden Herren wieder – zum Mittagessen beim Italiener „Campo d’Oro“ direkt am Vereinsgelände des TSV 1860. Dieses Mal war es kein einfacher Austausch unter Bekannten. Dieses Mal war es der Abschluss eines Geschäfts, das wohl schon in Marbella seinen Anfang genommen hatte.
Denn Luzzi ist Berater des Ungarn Krisztian Simon, der künftig für die Löwen auflaufen wird. Als am Montagmittag der Name des 23-Jährigen auf der Transferliste der Deutschen Fußball-Liga auftauchte, war schnell klar: Der Flügelstürmer würde der dritte und letzte Neuzugang bei 1860 werden. Am Abend folgte dann die Bestätigung: Der ungarische Nationalspieler wird fest verpflichtet und unterschreibt bis 2018. Er könnte schon im Testspiel gegen die SpVgg Unterhaching am Dienstagabend erstmals das Trikot der Löwen tragen. „Wir haben Krisztian schon länger im Visier und jetzt hat sich die Möglichkeit ergeben, ihn zu holen“, sagte Poschner über Simon. „Er bringt eine gute Schnelligkeit mit und hat Zug zum Tor.“
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Simon ist ein quirliger, schneller und beidfüßiger Angreifer, der nicht nur auf den Außenbahnen seine Stärken hat, sondern auch im Strafraum. Für seinen letzten Verein, den Újpest FC, erzielte er in dieser Saison in 17 Spielen sechs Treffer. Zuvor hatte er schon für Feyenoord Rotterdam gespielt und war in der Jugend in England für den Wolverhampton Wanderers auf Torejagd gegangen. Wie viel Ablösesumme der 1,83 Meter große Ungar kostet, ist nicht bekannt. Sein Marktwert liegt laut transfermarkt.de bei 500 000 Euro.
Simon landete am Montag mit LH 1677 um 14.30 Uhr und fuhr anschließend zum Medizin-Check. Mit Simon hat der TSV seine Personalplanungen abgeschlossen und nach Anthony Annan und Jannik Bandowski damit auch die offensive Planstelle endlich besetzt.
Bandowski und Annan absolvierten derweil am Montag bereits ihre ersten Trainingseinheiten an der Grünwalder Straße. Während Annan bereits in Marbella zum Team gestoßen war, waren es für Bandowski die ersten Einheiten mit seinen neuen Mannschaftskollegen. Gleich am Morgen stapfte er, mit drei Paar Schuhen beladen, durch den Schnee auf das Trainingsgelände der Löwen. Seit Samstag weilt er in München, für seinen neuen Klub ist der 20-Jährige Feuer und Flamme. „Ich habe richtig Bock“, sagte der Neuzugang der AZ. „Der Kontakt bestand schon länger zwischen Gerhard Poschner und meinem Berater. Ich bin froh, dass es geklappt hat.“
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Für Bandowski ist der Transfer von Borussia Dortmund nach Giesing eine Riesenchance. Der Linksfuß hatte sich als U20-Nationalspieler im Januar 2014 das Syndesmoseband gerissen und war ein halbes Jahr ausgefallen. Anschließend hatte er sich zurückgekämpft, den Sprung in den Profi-Kader aber verpasst. Bis Sommer 2016 ist er nun an die Löwen ausgeliehen. „Er ist ein junger Bursche, der sehr ehrgeizig ist und mehrere Positionen spielen kann, weil er nicht nur einen guten linken, sondern auch einen guten rechten Fuß hat“, beschrieb Trainer Markus von Ahlen seinen Schützling. Gegen Unterhaching wird er zeigen können, was in ihm steckt.