Löwen: Maurers Streichliste
München - Die Idylle am Giesinger Trainingsgelände wurde am Mittwochmittag durch lautes Bohren und Schleifen von Bauarbeitern arg gestört. Der Grund: ein Wasserschaden. Schleifen wird auch 1860-Trainer Reiner Maurer, und zwar an seiner Hintermannschaft. Er möchte verhindern, dass die Löwen am kommenden Sonntag beim Heimspiel gegen den FSV Frankfurt (13.30 Uhr) den nächsten Schiffbruch erleiden, wie zuletzt in St. Pauli (2:4).
Dort zeigte sich die Defensive in teilweise katastrophaler Verfassung. „Wir müssen dringend stabiler stehen”, ist Maurers klare Devise. Deshalb wird er umbauen, einige bisherige Stammspieler werden ihren Platz wohl auf der Bank finden müssen. Denn Maurer hat bereits im Fall von Neuzugang Dennis Malura bewiesen: Vor Veränderungen schreckt er keinesfalls zurück.
Erstes prominentes Opfer diesmal: Arne Feick. Er wird schon heute Abend beim Testspiel beim TSV Marktoberdorf durch Collin Benjamin auf der linken Außenverteidigerposition ersetzt. Und das – falls das Experiment gelingen sollte – sogar auf Dauer. „Collin hat schon in Hamburg häufig als Außenverteidiger gespielt. Es ist möglich, dass er auch in der Liga weiterhin hinten links spielen wird”, ließ der Trainer wissen und lobte den Namibier ausdrücklich: „Er ist unheimlich beliebt und sorgt immer für gute Stimmung. Mit ihm haben wir einen guten Griff getan.” Benjamin selbst äußerte keinerlei Ansprüche, sagte nur: „Ich will einfach nur spielen.”
Dies ist auch sicherlich das Wunschdenken von Innenverteidiger Christopher Schindler, dem zweiten Streichkandidaten. Er wird im Testspiel durch Necat Aygün ersetzt. Maurer setzt mit diesem – zumindest vorübergehenden Wechsel – auf Erfahrung. Aygün (31) und Schindler (21) trennen ganze zehn Jahre. Kann der zuvor lange verletzte Aygün überzeugen, guckt Schindler in die Röhre.
Auch im defensiven Mittelfeld bahnt sich ein Zweikampf an, zwischen Kai Bülow und Dominik Stahl. Maurer schaut auch dort ganz genau hin. Viel wichtiger für ihn ist aber: „Wir müssen ungebdingt einen guten Wiesn-Start haben.”