Löwen lassen Ismaik auflaufen
München Lange haben die Löwen geschwiegen. Doch nachdem Investor Hasan Ismaik heute morgen durch seinen Anwalt Michael Scheele mitteilen ließ, dass der Jordanier seine Darlehensverträge in Höhe von insgesamt über 9,3 Millionen Euro mit sofortiger Wirkung zurückfordert - oder aber Geschäftsführer Robert Schäfer wird abgelöst, dann wäre Ismaik auch wieder gesprächsbereit - hat der TSV 1860 nun eine Stellungnahme der Geschäftsführung herausgegeben. Mit dieser lassen sie den Jordanier mächtig auflaufen. Die Erklärung im Wortlaut:
"Die Geschaftsfuhrung der TSV Munchen von 1860 GmbH & Co. KGaA und der Gesellschafter TSV Munchen von 1860 e.V. bedauern die jungsten Entwicklungen im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit Gesellschafter Hasan Ismaik. Wir haben uns stets gesprachs- und kompromissbereit gegenuber unserem Partner gezeigt. Zu der Kommunikation, die zuletzt lediglich uber einen Anwalt in den Medien erfolgte, stellt die Geschaftsfuhrung folgendes klar:
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Die Darlehensvertrage von Hasan Ismaik sind und bleiben gultig. Das Falligstellen der Darlehen im Rahmen einer ordentlichen Kundigung ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht moglich. Grunde fur eine außerordentliche Kundigung liegen nicht ansatzweise vor.
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Alle Darlehen von Hasan Ismaik sowie Zinszahlungen stehen unter Rangrucktritt. Selbst im Fall einer Kundigung mussen Zinszahlung und Ruckzahlung nur erfolgen, wenn die Gesellschaft Bilanzgewinne ausweist, also operativ Gewinne erwirtschaftet und gleichzeitig kein negatives Eigenkapital hat.
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Hasan Ismaik wurde und wird weiterhin regelmaßig und ordnungsgemaß im Rahmen der ihm zustehenden Rechte uber den Geschaftsverlauf und die Finanzsituation informiert.
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Die KGaA hat die Vorgaben fur die wirtschaftliche Konsolidierung erreicht. Ein Anlass zu der Befurchtung, dass sich die Vermogensverhaltnisse bei der KGaA wesentlich verschlechtern, besteht nicht. Vielmehr sind die Vermogensverhaltnisse stabil, liegen im Plan und haben sich gegenuber dem Zustand vor Einstieg des Investors wesentlich verbessert, was Herrn Ismaik auch bekannt ist.
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Dem mehrheitsstimmberechtigten Gesellschafter der KGaA, dem TSV Munchen von 1860 e.V., obliegt nach dem Kooperationsvertrag und im Rahmen der 50+1-Regel der Deutschen Fußball-Liga die Hoheit bei Personalentscheidungen. Diese sind sowohl entsprechend dieser Vorgaben als auch nach den Bestimmungen des Kooperationsvertrages ordnungsgemaß getroffen worden."