Löwen: Koller macht’s billiger

Drei Tage vor dem Trainingsauftakt haben die Löwen Kontakt zum Ex-Bundesliga-Coach. Der Schweizer würde dem TSV 1860 beim Gehalt entgegenkommen – doch wie weit?
von  Abendzeitung
Marcel Koller sol bald einen Vertrag bei den Löwen unterschreiben.
Marcel Koller sol bald einen Vertrag bei den Löwen unterschreiben. © firo/Augenklick

MÜNCHEN - Drei Tage vor dem Trainingsauftakt haben die Löwen Kontakt zum Ex-Bundesliga-Coach. Der Schweizer würde dem TSV 1860 beim Gehalt entgegenkommen – doch wie weit?

Zwar haben die Löwen auch drei Tage vor dem Start in die Saisonvorbereitung noch keinen neuen Trainer, doch immerhin haben sie nun Kontakte zu Marcel Koller geknüpft. Wie die AZ aus dem Umfeld des Trainers erfuhr, haben die Sechzger den Schweizer Anfang der Woche angerufen, kurz darauf waren Sportdirektor Miki Stevic und Geschäftsführer Manfred Stoffers dann zu Verhandlungen in Zürich.

Man hat sich offenbar angenähert. Koller sei bereit, im Vergleich zu seinen vorigen Stationen beim VfL Bochum und 1.FC Köln auf Gehalt zu verzichten, heißt es. Allerdings ist der 49-Jährige, der eine neue Herausforderung sucht, natürlich an Summen gewöhnt, die in der Bundesliga gezahlt werden. Die Frage ist somit: Kann der finanziell eher klamme Zweitligist TSV 1860 die geforderte Summe aufbringen?

Entsprechend äußerte sich auch Sportdirektor Stevic. Er verglich die Trainersuche mit dem Kauf einer neuen Jacke: „Erst schaut man, ob sie passt, dann, ob man sie günstiger bekommen kann. Außerdem muss man beachten, wie sie auf Regen reagiert und wie sie zu bestimmten Hosen passt.“ Koller wäre eben ein Designerstück. Der Schweizer war einst „Trainer des Jahres" in seiner Heimat, wo er mit dem FC St. Gallen Meister wurde. Als Profi erlebte er seinen Höhepunkt bei zwei Einwechselungen während der Europameisterschaft 1996. Stevic hatte im „kicker“ über Koller gesagt: „Er ist ein hervorragender Trainer mit Erfahrung in der Führung einer Mannschaft. In Bochum hat er aus wenig viel gemacht.“

Kommt Koller, muss sich Reiner Maurer damit begnügen, die U23 der Löwen zu trainieren. „Ich habe die letzten Tage abgewartet. Das war kein Problem für mich. Ich bin nicht rumgelaufen wie ein Tiger im Käfig. Man muss sich nicht um mich sorgen", sagte der Mindelheimer. „Es war das gute Recht des Vereins, auch mit anderen Trainern zu reden, nachdem ich mein Konzept für die Zweite Liga vorgestellt hatte“, betonte Maurer. Für ihn jedenfalls sei es kein Problem, nicht neuer Cheftrainer zu werden: „Ich bin nicht traurig und freue mich auf die Aufgabe mit der U23."

Dass Peter Pacult von Rapid Wien zu 1860 zurückkehrt, scheint seit gestern ausgeschlossen. „Ich bin mit Peter persönlich so verbunden, dass er mir etwas gesagt hätte, wenn er hätte gehen wollen. Das hat er nicht getan. Daher gehe ich fest davon aus, dass er bleibt“, sagte Rapid-Präsident Rudolf Edlinger.

Bleibt also Koller. Oder doch Maurer.

Marco Plein

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