Löwen-Keeper Ochs: Der Aushilfs-Dirigent

Weil bei 1860 Keeper Gabor Kiraly ausfällt, gibt Timo Ochs sein Saisondebüt. „Man kann sich auf ihn verlassen“, sagt Maurer.
Marco Plein |
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Löwen-Torwart Timo Ochs. Schon zwischen 2004 und 2006 war der Blondschopf für 1860 aktiv
augenklick Löwen-Torwart Timo Ochs. Schon zwischen 2004 und 2006 war der Blondschopf für 1860 aktiv

München -Hätte Timo Ochs gewusst, was ihm so kurz vor Weihnachten blüht, wäre er wohl nochmal zum Friseur geeilt. Seit Monaten schon lässt sich der Löwen-Torwart, der im Sommer mit einem stachelig nach oben gestylten Milimeterhaarschnitt zu den Sechzgern zurückgekehrt war, seine blonden Haare wachsen – am Freitag nun, als der 30-Jährige wenige Stunden vor seinem ersten Einsatz der Saison zum gefragten Mann wurde, wehten ihm die stürmischen Böen immer wieder die Haare vor die Augen.

Auch am Samstag in Karlsruhe soll’s ziemlich windig werden, bei den Löwen glauben sie trotzdem, dass Ochs im letzten Spiel des Jahres den Überblick behalten wird. „Auf Timo kann man sich bedenkenlos verlassen“, sagte Trainer Reiner Maurer, „er ist ruhig und ausgeglichen und dirigiert die Mannschaft gut. Jetzt steht er im Fokus. Ich gehe davon aus, dass er ein gutes Spiel macht.“

Am Donnerstag hatte sich Stammkeeper Gabor Kiraly einen Faserriss in der Wade zugezogen, und das kam schon ziemlich überraschend, denn eigentlich verletzt sich Kiraly ja nie. Seitdem der Ungar im Sommer vor zwei Jahren zu den Sechzgern kam, waren die einzigen Pflichtspiele, die er verpasste, die, in denen er am letzten Spieltag mal seinen Ersatzmann ranließ. „Ich freue mich, dass Timo jetzt mal zum Einsatz kommt, noch mehr hätte ich mich gefreut, wenn Gabor Kiraly in seiner guten Verfassung sein Jahr zu Ende gebracht hätte“, sagte Maurer – Kiraly hingegen nahm seine Verletzung nicht so dramatisch und rief Ochs sogar umgehend an, um ihn über dessen bevorstehenden Einsatz zu unterrichten. „Wir haben einen guten Kontakt“, versicherte Ochs, der sein letztes Profispiel im Oktober 2009 absolvierte – für Hertha BSC.

Weil sich aber damals eine alte Hüftverletzung aus seiner vorigen Zeit bei Red Bull Salzburg bemerkbar machte, geriet seine Karriere ins Wackeln. Nun steht Ochs, der ja nach dem Bundesligaabstieg der Löwen von 2004 bis 2006 schon mal an der Grünwalder Straße spielte, vor einer neuen Bewährungschance. „Ich wusste, dass ich die Nummer zwei sein würde. Trotzdem bin ich nicht hier, um nur rumzuhocken. Ich habe zwar nicht die Routine, die man nur bekommt, wenn man jede Woche spielt, aber mit meiner Erfahrung kann ich das kompensieren.“ Zwar durfte Ochs, der in den letzten Jahren viel rumgekommen ist und ständig von seiner Familie getrennt lebte, vergangene Saison beim 1. FC Nürnberg ein paar Mal für die U23 spielen, „und das war wichtig, weil ich gesehen habe, dass alles funktioniert“, doch so richtig wohl fühlt er sich erst jetzt, weil er wieder mit Ehefrau Jana und Sohn Mika (2) zusammenlebt.

Zuvor waren sie stets in der gemeinsamen Heimat Göttingen geblieben – heute lebt die Kleinfamilie zusammen in Ottobrunn und freut sich über das erste Saisonspiel des Vaters mindestens genauso wie die Löwen auf ihren nahenden Urlaub. „Wir haben einen großen Substanzverlust am Ende des Jahres“, gestand Maurer, „jeder hat sich eine Pause verdient. Ich hoffe, wir schaffen nach einem schwierigen Jahr für 1860 einen guten Abschluss.“ Mit einem Sieg beim abstiegsbedrohten KSC stünden die Löwen mit 32 Punkten nach 19 Spielen tatsächlich so gut da wie nie seit dem Erstligaabstieg.

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