Löwen-Keeper Kiraly träumt von Paris

Der Ehrgeiz des Löwen Gabor Kiraly ist ungebrochen – sein Nationaltrainer in Ungarn macht dem Torwart sogar Hoffnung auf die EM 2016.
von  az/mpl
Löwen-Torwart Gabor Kiraly
Löwen-Torwart Gabor Kiraly © Augenklick

Der Ehrgeiz des Löwen ist ungebrochen – sein Nationaltrainer in Ungarn macht dem Torwart sogar Hoffnung auf die EM 2016.

MÜNCHEN Auch seine eigenen Statistiken haben gelitten in den letzten beiden Spielen, noch immer aber sind sie vom feinsten. Gabor Kiraly, Torwart des TSV 1860, hat bisher erst sieben Gegentore kassiert (Stand: vor dem Freitagspiel bei Energie Cottbus), damit steht für den Ungarn der zweitbeste Wert der Liga zu Buche. „Das ist ein Gesamtwerk zwischen Torwart und Abwehr”, sagt Kiraly, der bei den Sechzgern der große Rückhalt ist. Der 36-Jährige hat sich diese Saison noch keinen entscheidenden Patzer geleistet - „Gabor spielt wieder eine starke Saison”, lobt ihn darum Trainer Reiner Maurer.

Aufgrund des anhaltenden Formhochs ist es keine Überraschung, dass er seine ohnehin schon ewig lange Karriere noch einige Jahre fortsetzen möchte. Kiraly sprach schon oft davon, am liebsten bis 40 oder sogar noch länger spielen zu wollen. Und nun hat er einen prominenten Fürsprecher hinter sich. Zwar ist Kiraly aktuell nicht mehr die Nummer 1 in seiner Nationalmannschaft, doch Nationaltrainer Sandor Egervari sagte ihm, „dass ich bis 2014 fest dabeibleiben soll. Er wünscht sich sogar, dass ich bis 2016 weitermache.” Dann wäre Kiraly tatsächlich 40 Jahre alt.

Der ewige Kiraly! Er, der mit den Ungarn nie bei einer WM oder EM teilnahm, darf sich sogar berechtigte Hoffnungen machen, in zwei Jahren zur WM nach Brasilien zu reisen. In der Qualifikationsgruppe D haben die Ungarn neun Punkte gesammelt, „wir haben schon sechs Punkte Vorsprung auf die Türken. Unser Ziel ist Platz zwei, dann wären wir in den Play-offs.” Doch Kiraly will so weit nicht denken: „Wir alle haben den Traum von der WM, aber das wird eine lange Reise bis dahin.”

Dennoch: Nach Kiralys langer Karriere sind ihm seine Traum-Ziele Rio de Janeiro 2014 und vielleicht sogar die EM in Paris 2016 zuzutrauen. Und da wäre ja auch noch sein ganz persönlicher Ansporn. Denn dem Löwen-Keeper, dessen Vertrag bei 1860 ausläuft und mit dem die Sechzger bald über eine Verlängerung reden möchten, fehlt nur noch ein einziger Einsatz, um alleiniger Rekordnationalspieler seines Landes zu werden. Bislang stand Kiraly 86 Mal für Ungarn im Tor, so oft wie Keeper-Legende Gyula Grosics.

Derzeit ist der Löwen-Torhüter hinter dem elf Jahre jüngeren Adam Bogdan (Bolton Wanderers) im Nationaldress nur die Nummer 2. „Ich mache mit vollem Einsatz weiter, bei mir gibt es keine halben Sachen. Ich spiele mit ganzem Herzen, das habe ich nie anders gemacht”, sagt er. „Wenn es so kommt, dass ich den Rekord bekomme, freue ich mich. Das wäre eine besondere Ehre.” Und wenn es bis 2016 dauern sollte. M. Plein

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