Löwen in Gefahr: Möhlmann zieht die Zügel an

Im Training an der Grünwalder Straße geht’s zur Sache. Co-Trainer Sven Kmetsch hetzt die Sechzger über den Platz, der Chef schaut kritisch zu. Das Signal an die Mannschaft ist eindeutig.
von  PM
Löwen-Trainer Benno Möhlmann: viel Zeit bleibt ihm nicht mehr, um die Löwen in der 2. Liga zu halten.
Löwen-Trainer Benno Möhlmann: viel Zeit bleibt ihm nicht mehr, um die Löwen in der 2. Liga zu halten. © dpa

Im Training an der Grünwalder Straße geht’s zur Sache. Co-Trainer Sven Kmetsch hetzt die Sechzger über den Platz, der Chef schaut kritisch zu. Das Signal an die Mannschaft ist eindeutig.

MünchenBenno Möhlmann änderte kaum seine Position im Vormittagstraining der Löwen an diesem nasskalten Mittwochvormittag. Der 61-Jährige stand breitbeinig in bester Cristiano-Ronaldo-Manier auf dem Trainingsplatz, stets zehn, mitunter 20, zeitweise gut 30 Meter Abstand zur Mannschaft des TSV 1860. Sven Kmetsch dagegen, sein 16 Jahre jüngerer Assistent, war mittendrin - und machte mächtig Tempo.

Die Löwen übten Spielformen, schnelle Abspiele gegen imaginäre Gegenspieler. „Kopf einschalten“, schrie Kmetsch über den Platz. Möhlmann nahm derweil seine Hände aus der Hosentasche, verschränkte seine Arme. Ein zu lasches Abspiel, eine unkonzentrierte Ballannahme – der erfahrene Trainer schien sich alles einzuprägen.

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So war auch das Signal an die Profis der Sechzger eindeutig. Der Chef schaut sich alles genau an und merkt sich, was ihm nicht passt. Nach der dürftigen Leistung beim 1:1 gegen Arminia Bielefeld und dem schwachen Auftritt beim 1:3 in Karlsruhe verschärft sich bei den Löwen die Tonart. Oder anders ausgedrückt: Möhlmann zieht die Zügel an.

 

Der Druck auf die Spieler steigt weiter

 

Das spiegelte sich vor allem in der Ansprache seines Assistenten wider. „Zuhören, zuhören habe ich gesagt“, polterte dieser den Spielern entgegen. „Was ist da so schwer dran?“ Auch Torwart-Trainer Kurt Kowarz ging in die Vollen. Der 57-Jährige übte mit den drei Keepern die Abwehr von Torabschlüssen aus kürzester Distanz in schneller Abfolge. „Jaaaaaaaaaa“, schrie er Stefan Ortega entgegen. Und als Vitus Eicher den Ball nach einem Schuss um den Pfosten lenkte: „Sehr gut Junge, sehr gut!“

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Der Druck auf die Spieler steigt nun auch im Training nochmal deutlich. Kein Wunder, blickt man auf die Tabelle: Drei Punkte Rückstand sind es auf Fortuna Düsseldorf und den ersten Nichtabstiegsplatz (15.). Die Saison neigt sich in die entscheidende Phase und die Abstiegsgefahr nimmt zu an der Grünwalder Straße.

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