Löwen im Trainingslager: Der Fahrplan

In Bad Häring beginnen die Löwen ihr Trainingslager. Ob Taktik, Teambuilding, Transfers oder Testspiel: Die AZ erklärt, worauf es unter Torsten Fröhling in den kommenden Tagen ankommt.
von  Matthias Eicher
Voller Körpereinsatz: Das erste Löwen-Training in Bad Häring.
Voller Körpereinsatz: Das erste Löwen-Training in Bad Häring. © sampics/Augenklick

Bad Häring - „Ah, riecht das gut hier!“ Mit diesen Worten stieg Löwen-Trainer Torsten Fröhling aus dem Mannschaftsbus aus. Neun Tage und zum dritten Mal in Folge residiert der TSV 1860 im noblen Schloss-Hotel „Panorama Royal“ im Sommer-Trainingslager, einer traumhaft gelegenen Anlage in Tirol kurz vor Bad Häring. Dort wollen die Löwen den Grundstein legen für eine Saison, die mit der letzten so gar nichts zu tun haben soll. Abstieg? Nein, danke! Damit das auch klappt, hat Fröhling zuvor bereits das wechselwillige Trouble-Trio Rodri, Ilie Sanchez und Bobby Wood, der zu Union Berlin wechselt, aussortiert. Auch Aias Aosman (siehe rechts) fehlt. Ansonsten sind alle Löwen an Bord, um mit altem Personal – und bald doch noch der ein oder anderen Verstärkung – neue Ziele in Angriff zu nehmen. Die AZ sagt, worauf es im Löwen-Trainingslager ankommt.

Laufen und taktieren: Der Grundstein ist gelegt. Im schweißtreibenden Trainingslager in Bodenmais und auch danach an der Grünwalder Straße wurde zuletzt geschuftet. Jetzt biegt die Vorbereitung zweieinhalb Wochen vor Saisonstart auf die nächste Schiene ein. „Der Schwerpunkt liegt im taktischen Bereich. Wir wollen vor allem an der Kompaktheit arbeiten, offensiv wie defensiv. >Aber: „Wir wollen auch weiterhin an der Spielfitness arbeiten“, erklärt Fröhling. Kurz: Automatismen einüben, die Kondition holen sich seine Spieler nebenbei. Dabei wird ihm auch der neu verpflichtete Diplom-Sportwissenschaftler Thoms Kupper behilflich sein, neben den Physios Christine Forster und Tony Adams auch Hans Baudisch das Funktionsteam verstärken (als Rehatrainer).

Teambuilding: Die Querulanten sind außen vor – denn Fröhling duldet nicht länger, dass nicht alle an einem Strang ziehen. Ihm ist völlig klar, dass die Löwen in erster Linie das brauchen, was im letzten Jahr laut eigener Aussage gefehlt hat: eine Mannschaft. „Das Team steht im Mittelpunkt“, sagt Fröhling nun. Er wird genau hinsehen, ob sich der ein oder andere Spieler absondert. Und wie in Bodenmais mit einer gemeinsamen Fackelwanderung die ein oder andere Teambuilding-Maßnahme ergreifen.

Transfers: Die Verpflichtung von Testspieler Milos Degenek ist zwar fix, doch prominente Neuzugänge fehlen noch gänzlich. Während andere Zweitliga-Klubs fleißig einkaufen, bleiben Neu-Löwen weiter aus. Dafür sind fünf Abgänge sicher (Weigl, Annan, Hertner, Volz, Angha), drei weitere werden wohl folgen (Rodri, Sanchez, Wood). Fröhling gibt sich weiterhin kämpferisch und sagt: „Was soll ich tun? Soll ich heulen? Ich habe eine Mannschaft, mit der wird hart gearbeitet.“ Doch klar ist auch, wie alle Beteiligten bereits mehrfach angesprochen hatten: Die Löwen brauchen Verstärkungen. Sportchef Gerhard Poschner wird nach Auskunft der Löwen voraussichtlich am Sonntag anreisen – bis dahin dürfte er keine allzu ruhige Zeit haben.

Testen: Im Wettkampfmodus will Fröhling schließlich sehen, ob seine Maßnahmen greifen. Was der Coach auch sehen will? Eine Löwen-Pleite. „Wir können nicht alles gewinnen.Wir müssen auch mal verlieren. Sonst lasse ich irgendwann nur noch die U21 auflaufen“, scherzte Fröhling schon zum Abschluss des ersten Trainingslagers, als die Löwen nach zwei Spielen zwei Siege auf dem Konto hatten (2:0 gegen Fünftligist Kottern, 2:1 gegen Drittliga-Absteiger Jahn Regensburg). Mittlerweile sind ein 5:0 gegen den SV Kirchanschöring (ebenfalls fünfte Liga) und ein überraschendes 2:1 gegen Champions-League-Teilnehmer FC Basel dazu gekommen – siehe da, immer noch keine Pleite. Bevor Fröhling seine „Drohung“ wahrmacht, müssen die Löwen zum Abschluss des Trainingslagers noch in Zell am Ziller gegen Werder Bremen (15. Juli, 17 Uhr) ran. Und jetzt steht noch ein weiterer Test fest: Am Donnerstag, 9. Juli geht’s im nahegelegenen Kirchbichl gegen den russischen Erstligisten FK Ufa (18.30 Uhr).

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