Löwen im Olympiastadion? Eine Zwischenlösung
Die Löwen sind mehr als ein Investoren-Verein. Sie sind ein Stück Münchner Kultur und Tradition. Eine Herzensangelegenheit - gerade auch vieler Menschen, die mit der immer noch aufpolierteren Fassade dieser Stadt nichts anfangen können.
OB Reiter hat auf die Frage, ob die Zukunft der Sechzger mehr Münchner interessiere als der Konzertsaal einmal gesagt: ja, die Sechzger lägen wahrscheinlich noch mehr Menschen am Herzen. Im selben Interview erklärte Reiter, die Löwen seien ein "Sympathieträger".
Das ist zwei Jahre her. Viele Menschen würden das inzwischen wohl nicht mehr unterschreiben. Aber eben weil die Löwen mehr sind als die Investoren-Gegenwart, darf das Rathaus sie nicht hängen lassen. Es sollte die Sechzger in der Stadion-Frage weiter unterstützen.
Eine graue Maus der Zweiten Liga, Mieter der Roten in einem viel zu großen Stadion im Nirgendwo: Schlimmer kann es nicht werden. Sechzig im Olympiastadion: Das wäre für die Stadt eine sehr gute Lösung. Sie muss das teure Kulturerbe dringend mehr bespielen als mit ein paar Konzerten.
Auch für den TSV wäre das in Ordnung. Als Übergangslösung. Das veraltete Stadion wäre akzeptabel – wenn der Weg zu einem Neubau gezeichnet ist. Dafür liegt der Ball bei Ismaik, die Standortsuche ist zunächst nicht Aufgabe der Stadt.
Für Ismaik aber ist ein Neubau in den Stadtgrenzen mit dem gestrigen Tag noch viel unrealistischer geworden als ohnehin schon.
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