Löwen im Keller: Die Angst vor der Angst

Beim TSV 1860 herrscht nach dem 1:2 gegen Heidenheim tiefer Frust. Die positive Stimmung aus der Vorbereitung ist nach nur einem Spiel zum Teufel.
Marc Merten |
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Frust und Angst gehen beim TSV 1860 um.
sampics Frust und Angst gehen beim TSV 1860 um.

München – Martin Luther King und Franklin D. Roosevelt prägten den Ausspruch: Es gibt nichts zu fürchten als die Furcht selbst. Eine solche Furcht kennt man auch bei den Löwen. Es ist das Gefühl, das die Spieler schon ergreift, noch bevor der Gegner ein Tor erzielt. Die unterschwellige Angst, die beim TSV umgeht, sobald eine Mannschaft Druck ausübt, dem Tor von Stefan Ortega immer näher kommt, mit breiter Brust aufspielt. Die Befürchtung, dass bald ein Ball den Weg in die Maschen findet und dann endgültig alle Ordnung im Defensivverbund der Löwen auseinander bricht.

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So wie gegen Heidenheim passiert. So wie schon oft in dieser Saison passiert. Das Gefühl, das Daniel Adlung nach dem Spiel mit den Worten beschrieb: „Wir waren zu passiv, warum auch immer“, sagte Kapitän Adlung. „Wir haben es nicht auf die Kette bekommen, was wir in der ersten Halbzeit gut gemacht haben. Das müssen wir ganz schnell abstellen. Sonst werden wir noch viele Spiele so verlieren.“

Und Gary Kagelmacher ergänzte: „Wir haben das Spiel eigentlich kontrolliert. Dann haben wir geschlafen und sind konfus geworden. Das Team hat sich in 15 Minuten so schnell verändert, das kann ich nicht nachvollziehen.“ Diese Verwandlung von einem Team, das eigentlich alles im Griff hatte, zu einer Elf, die sich nicht einfach nur hinten reindrängen ließ, sondern den Heidenheimern nichts mehr entgegensetzen konnte, war der erschreckende Beweis, dass die katastrophale Hinserie noch in den Köpfen und Beinen eines jeden Spielers steckt.

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Wieder einmal konnten die Spieler nicht umsetzen, was man sich in der Halbzeitpause vorgenommen hatte. „Wir waren vorbereitet“, erklärte zwar Trainer Markus von Ahlen. Doch seine Spieler wirkten überfordert mit der Situation. Nicht nur mit dem Druck, den der FCH auf dem Platz ausübte. Sondern auch mit dem Druck, der aufgrund der schwierigen Tabellensituation auf den Schultern der Weiß-Blauen lastet.

Eine 1:0-Führung im so wichtigsten ersten Spiel des Jahres vor eigenem Publikum, den Sieg vor Augen, den ersten Schritt in die richtige Richtung zum Greifen nahe. Da überkam die Löwen einmal mehr die Angst. Die Angst vor dem Gewinnen, die Angst vor der eigenen Courage, die Angst vor der Angst. Alles hatte besser werden sollen nach einer eigentlich positiven Vorbereitung. Stattdessen steckt der TSV tiefer denn je im Abstiegskampf. Platz 16. Punktgleich mit dem Letzten. Willkommen in der Realität. Und die heißt: Abstiegsangst.

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